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"Utilitarian" klingt wieder einen Tick roher als der Vorgänger "Time waits for no slave". Das an sich ist schon schön. Dazu kommt aber, dass NAPALM DEATH viel abwechslungsreicher daher kommen. Und vor Experimenten nicht zurückschrecken – und damit für Überraschungsmomente sorgen. Etwa mit dem technisch anmutenden Break, das nach dem monströsen Intro den ersten Song 'Errors in the signals' eröffnet. Mit Mönchsgesang im Song 'Fall on their swords'. Oder mit dem Einsatz eines Saxophons. Das steuert niemand geringeres als Prog-Legende JOHN ZORN bei – und sorgt damit bei 'Everyday Pox' für einen freejazzigen Einschlag. Moment, NAPALM DEATH und Saxophon – passt das? Ja, denn an dieser Stelle bricht das – kontrollierte – Chaos aus. Und katapultiert die Band damit zurück zu den Ursprüngen des Grindcore. Geil. Und dann die Gastsänger auf 'The wolf I feed'. Welche Gastsänger? Ich meine, zumindest C. Burton Bell von FEAR FACTORY herausgehört zu haben – und liege damit falsch: Barney selbst wechselt zwischen Growls und Klargesang, und Mitch kreischt dazu schöner und akzentuierter als je zuvor. Damit steigt die Chance, diesen Klasse-Song vielleicht sogar live hören zu dürfen. Und der Rest? Keine Sorge, es gibt noch jede Menge „normalen“ NAPALM DEATH Stoff zu hören. Dabei überwiegt die punkige, grindige Seite, Death Metal-Elemente tauchen seltener auf. Einen doomigen Abschluss-Song gibt es diesmal nicht – stattdessen verschmelzen die düsteren, stimmungsvollen Elemente mit den kompakten Songs. Synthese gelungen. Napalm Death haben in ihrer Spätphase (wenn man das überhaupt so nennen will – vielleicht machen sie ja noch 30 Jahre weiter) ihre eigene Nische gefunden, bleiben einzigartig, originell – und extrem!

Kategorie

V.Ö.

27. Februar 2012

Label

Century Media

Spielzeit

46:11

Tracklist

1. Circumspect
2. Errors In The Signals
3. Everyday Pox
4. Protection Racket
5. The Wolf I Feed
6. Quarantined
7. Fall On Their Swords
8. Collision Course
9. Orders of Magnitude
10. Think Tank Trials
11. Blank Look About Face
12. Leper Colony
13. Nom De Guerre
14. Analysis Paralysis
15. Opposites Repellent
16. A Gag Reflex

Line Up

Mark ‘Barney’ Greenway - Vocals
Mitch Harris - Guitars
Shane Embury - Bass
Danny Herrera - Drums