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Punkrock ist halt keine Frage des Alters, sondern der Einstellung und spätestens seit der ´Backstage Passport´ DVD ist bekannt, dass die bei NOFX stimmt.
Schon vor dem Release des Albums haben NOFX ja den Track ´Six Years On Dope´ veröffentlicht. Der eröffnet nun auch diese Scheibe. Ich bin nach wie vor nicht überzeugt von dem Track; er klingt einfach zu ungelenk für NOFX. Das folgende ´Happy Father’s Day´ beginnt mit einem Sound, der mich eher an Collage Rock erinnert, wird in der Folge härter, kommt aber trotz kurzer Spielzeit nicht auf den Punkt.
Spätestens mit  ´California Drought´ sind NOFX dann aber auf Kurs und den verlassen sie bis zum Ende der Scheibe nicht mehr. Im Gegensatz zum Vorgänger, darf El Hefe wieder musikalische Blowjobs abliefern, allerdings gibt es weiterhin keine Ska Einlagen. Was NOFX auch 2016 so stark macht, ist, dass die Songs sehr unterschiedlich sind, aber alle zünden. Wie auf dem Vorgänger mit ´Cell Out´ haben die Kalifornier mit ´It Ain’t Lonely at the Bottom´wieder einen keyboardlastigen Speedpop Song an Bord, der einfach gute Laune macht. Aber auch die melancholischen Töne finden weiterhin ihren Platz. Beispielhaft ist der Anfang von  ´I’m So Sorry Tony´, das dem verstorbenen NO USE FOR A NAME Sänger gewidmet ist. Weder zu ihm noch zu NOFX würde passen, wenn der Song nicht noch ordentlich Fahrt aufnehmen würde. Diese Ambivalenz zeigt sich auch weiterhin in den Texten, die mal witzig sind um einem im nächsten Moment das Lachen im Hals stecken zu lassen. Das Gute dabei ist, dass Fat Mike auch weiterhin kritisch mit sich selbst ins Gericht geht und nicht nur über andere singt. Wenn schon ein Musiker den Nobelpreis für Literatur bekommt, dann doch bitte nicht Bob Dylan, sondern NOFX, die über Jahrzehnte großartige, pointierte Lyrics abgeliefert haben.
Aber zurück zur Mucke. Mit ´Ditch Effort´ gibt es neben den vielen eingängigen Tracks auch wieder einen dreckigen  Rocker mit herrlich rauem Sound.

Nach etwas Anlaufschwierigkeiten liefert die Platte das, was ich von NOFX erwarte – abwechslungsreichen Punkrock mit ordentlich Qualität. Ich bin froh, dass sich auf NOFX Alben wohl nie Mainstreamsülzsongs wie ´Wake Me Up When September Ends´ oder ´Boulevard of Broken Dreams´ zu hören sein werden. Und die Jungs können es sicher verschmerzen, nie den Empty V European Music Award zu bekommen. NOFX beweisen, dass Punkrocker würdig altern können, ohne an Biss zu verlieren.

Kategorie

V.Ö.

07. Oktober 2016

Label

Fat Wreck Chords

Spielzeit

33:13

Tracklist

1. Six Years on Dope        
2. Happy Father’s Day        
3. Sid and Nancy        
4. California Drought        
5. Oxy Moronic        
6. I Don’t Like Me Anymore        
7. I’m A Transvest-lite        
8. Ditch Effort        
9. Dead Beat Mom        
10. Bye Bye Biopsy Girl        
11. It Ain’t Lonely at the Bottom        
12. I’m So Sorry Tony        
13. Generation Z

Line Up

 Fat Mike - Vocals / Bass
 El Hefe - Guitar /Vocals
 Eric Melvin - Guitar
 Erik Sandin - Drums

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1

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