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Und dieser Titel ist natürlich bei den melodischen Death-Metallern Programm, die ihren Hang zur Melancholie überhaupt nicht verleugnen können, wobei auch grimmige Wut, tiefe Trauer oder sehnsuchtsvolle Hoffnung als in Musik verpackte emotionale Regungen nicht zu kurz kommen. Folglich halten sich die Songs dieser Platte nicht in der Nähe der beiden Extreme Schwarz oder Weiß auf, sondern sie hauchen vielmehr den verschiedensten Schattierungen der Farbe grau eindrucksvoll Leben ein.

Man höre nur den Rausschmeißer 'Storm Front', ein Track, der durch riffige Dynamik sofort Fahrt aufnimmt, dabei aber durch festliche Schwerelosigkeit und gefühlte Unendlichkeit ein besonders intensives Gefühl der melodischen Atmosphärik schafft. Hammer, vor allem vor dem Hintergrund des Kontrastes von dynamischer Aggressivität und melodischer Eingängigkeit. Da ist es dann nicht von der Hand zu weisen, dass Markus Vanhala auch eine gewichtige Rolle bei INSOMNIUM spielt.

Sehnsüchtige Traurigkeit steht bei dem dem Album wohl den Titel verleihenden instrumentalen Stück "These Grey Heavens" im Mittelpunkt, das ruhig beginnt und sich langsam entwickeln einem unentrinnbaren Höhe- und Wendepunkt entgegenstrebt. Überaus schwermütig, nachdenklich und trübsinnig! 'Ophidian Sunrise' ist dagegen eine wunderbar sehnsüchtige Schmachthymne, die durchaus Anklänge von Optimismus und Hoffnung verbreitet. Das Gute dabei ist, dass sich OMNIUM GATHERUM nicht wie andere Genre-Größen dazu verleiten lassen, Klargesangspassagen einzubauen. Denn das bedeutet zugleich ein Weniger an Weichspüler, der mitunter auch gute Songs vermaledeien kann. Ähnlich eingängig, aber noch ein bisschen beschwingter kommt 'The Great Liberation' daher, wobei die Keyboards und die Eingängigkeit ein wenig an bekannte finnische Dark Rocker erinnern, wenn die härteren Partien nicht wären.

'Foundation' ist hingegen ein Song, der einem Drahtseilakt über einem Abgrund aus gleicht, wobei der Absturz in die etwas klebrige, süße Tiefe aus symphonischen und powermetallischen Anleihen droht, Ähnliches ist für 'Rejuvenate' oder dem Achterbahnsong 'Majesty And Silence' zu beobachten. Das muss man halt mögen. 'Frontiers' besticht in ganz anderer Manier durch seine angeloopte, federleichte 80er DEF LEPPARD-Attitüde im Verein mit düsterer Härte, wohingegen 'Skyline' durch seine metallische Melodik punkten kann, der Opener 'The Pit' durch seine druckvolle Aggressivität.

Fazit: Die Finnen von OMNIUM GATHERUM haben mit "Grey Heavens", von ganz wenigen zu synthielastigen und symphonischen Auswüchsen abgesehen, ein sehr gelungenes melodisches Death Metal Album vorgelegt, das den Hörer gekonnt mit der Vielfältigkeit dieses Genres konfrontiert und ihn zugleich musikalisch eindrucksvoll den verschiedenen Grautönen des Lebens aussetzt.

Kategorie

V.Ö.

26. Februar 2016

Label

Lifeforce Records

Spielzeit

Tracklist

01. The Pit
02. Skyline
03. Frontiers
04. Majesty And Silence
05. Rejuvenate!
06. Foundation
07. The Great Liberation
08. Ophidian Sunrise
09. These Grey Heavens
10. Storm Front

Line Up

Markus Vanhala - Guitar
Jukka Pelkonen - Vocals
Jarmo Pikka - Drums
Aapo Koivisto - Keyboards
Joonas Koto - Guitar
Erkki Silvennoinen - Bass



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