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Dabei kommt der Begriff „Threnos“ klassischer Weise aus dem antiken Griechenland und bezeichnet ein Klage- bzw. Trauerlied, das beim Tod eines geliebten Menschen gesungen wurde. Dem Albumtitel entsprechend infernal kommt der Sound dann auch daher. Und im Gegensatz zu „Aegean Sorrow“ hört sich der neue Longplayer wirklich wie aus einem Guss an. Das liegt natürlich zum einen am Songwriting und der Songauswahl, zum anderen hat niemand Geringeres als Dan Swanö den Mix und das Mastering übernommen.

So zieht einem auch gleich der Opener 'The Song Of Sirens' in seinen Bann, kein Wunder, waren die Sirenen in der antiken Mythologie doch Vögel mit Frauenköpfen, die auf einer Insel sitzend mit ihrem bezaubernden Gesang die Vorbeisegelnden anlocken, um selbige nach einem Schiffbruch an den Klippen zu fressen. Entsprechend hymnisch kommt der Song dann auch daher, aber eingebettet in eine überaus infernale und lähmende Schwere. Weltklasse! Etwas dynamischer, aber nicht minder intensiv ist 'Ouranio deos', vor allem aufgrund seiner phasenweisen refrainartigen Eingängigkeit und der einzigartigen Atmosphäre, die durch die hintergründigen Keyboards und die stilbildenden Streicherparts erschaffen wird.

Herrlich mitreißend ist auch 'Cosmic Silence'. In diesem Zusammenhang sollte darauf hingewiesen werden, dass zu der Klasse des Albums auch die tiefen, unterweltlichen Growls von Stefanos Kintzoglou beitragen. Die Rachegöttinnen treiben in 'Erynies' dann wieder etwas sphärischer, aber dennoch brutal ihr Unwesen, wohingegen 'Misos' durch seine Riffgewitter unwirtlichen Schrecken verbreitet, der in MY-DYING-BRIDEscher Manier durch eine pittoreske Oase der Eingängigkeit unterbrochen wird. Ähnliches gilt auch für den Titeltrack, der aber ein Mehr an Brutalität und ein Weniger an Eingängigkeit bietet. Der Rausschmeißer 'Odysseia' schließlich besticht durch seine Intensität, die auch durch die unterschiedlichen musikalischen Facetten und Wendungen des Songs geschaffen wird.

Fazit: Die Griechen von ON THORNS I LAY liefern mit „Threnos“ ein überaus gelungenes deathiges Doom-Metal-Album ab, das gekonnt infernale Schwere mit melodischer Infernalität verbindet und das abseits der Riffs und Leadgitarrenparts auch Raum für die Keyboards und Streicher lässt.

Kategorie

V.Ö.

21. Februar 2020

Label

Lifeforce Records

Spielzeit

Tracklist

01. The Song Of Sirens   02. Ouranio Deos   03. Cosmic Silence   04. Erynies  05. Misos   06. Threnos   07. Odysseia

Line Up

Stefanos -VOX
Chris -GUITARS
Antony-KEYBOARDS
Stelios-DRUMS
Akis-GUITARS
Jim-BASS