Mit Fug und Recht wird man behaupten können, dass die Band seit "Feel The Fire" einen starken Wandel vollzogen hat, sicherlich auch aus dem Bestreben heraus nicht als Ewiggestrige zum alten Eisen der Metalszene sortiert zu werden.
Ich liebe "The Years Of Decay" und zähle Songs wie "In Union We Stand", "Hello From The Gutter", aber auch eine ganze Reihe von Songs aus "W.F.O." Zeiten zu meinen absoluten Alltime Faves, doch mit Alben wie "From the Underground and Below", "Bloodletting", "Necroshine" oder auch "Killbox 13" konnte nich nur noch wenig anfangen - zu rumpelig und eintönig kamen die Songs daher.
Obwohl mir auch auf "Immortalis" zu viele Zugeständnisse an moderne Staccatoriffs gemacht wurden und nur wenige Riffs wirklich eingängig sind, weißt die Scheibe doch auch immer wieder Lebenszeichen alter Overkill Thrash Tugenden auf, so gibt es bei "Hell Is" etwa einen Schimmer alter "Doom"riffs, wie man sie von "Skullcrusher" oder Vernis Projekt, der Bronx Casket Co. kennt. Einer der stärksten Songs der Scheibe ist sichelrich "Skull And Bones", was vor allem an dem Gastauftritt von Lamb Of God Shouter David Randal Blythe liegt - irgendwie klingt der Song so etwas nach "Gwar".
Unterm Strich bleiben zu viele Rumpelriffs, wenig eingängige Refrains oder Songstrukturen und auch wenn der Anfang von "Overkill V" etwas an "W.F.O." Zeiten erinnert, so kann die aktuelle Scheibe doch nicht an die großen Auftritte der New Yorker Legende anschließen. Was bleibt, ist ein kraftvolles, modernes Thrashcore Album, das an allen Ecken und Enden die Muskeln spielen lässt, dabei aber wenig einfühlsam ist und daher eher an den Vorschlaghammer im Porzelanladen erinnert als an ein ausgewogenes Thrash Metal Album, das in die Analen der Overkill Geschichte eingehen wird.