Nun ist also mit PAIN mal wieder die "Industrial-Formation" an der Reihe, die mit "Coming Home" ihren achten Longplayer vorlegt. Und selbiger ist mit Sicherheit auch das, was sich jede Plattenfirma wünscht. Denn die Songs kommen ohne Überlänge aus, sind überaus dynamisch und eingängig, verbreiten zumeist gute Laune und verzichten insgesamt auf für ungeübte Ohren unzumutbare Härten des Genres, die einen mit der Zeit oder auch gleich tierisch auf die Nerven gehen. Das konnte man sehr gut beim letzten FILTER-Album beobachten.
Nichtsdestotrotz vermisst man schon nach den ersten drei Tracks die Abwechslung und Intensivität. Nach dem ersten Durchlauf bleibt durchaus ein angenehmes Gefühl zurück, aber die Stärken des Longplayers zu beschreiben oder herausragende Songs zu benennen, ist fast unmöglich. Als Ausnahme ist der titelgebende Track 'Coming Home' zu nennen, der durch ein Mehr an Nachdenklichkeit auffällt und zudem fast ohne Industrial-Elemente auskommt. Ein klassischer melancholischer und tiefgründiger Rocksong eben. Auch 'Absynthe Phoenix Rising' kann überzeugen, da der Track durch seine old-schoolige und rotzige Attitüde inklusive der gröligen Choralpartien eine überaus ansprechende Stimmung verbreitet. Die restlichen Songs gehen aber im Strudel der eingängigen Versöhnlichkeit ohne Ecken und Kanten unter, die aber sicher auf Musikfestivals oder auf Veranstaltungen, die den Mainstream-Geschmack treffen müssen, frenetisch abgefeiert werden. Mir fehlen allerdings die düsteren und martialischen Elemente sowie der Hang zur Hymne.
FAZIT: Mit "Coming Home" legen Peter Tägtgren und seine Mannen ein modernes, eingängiges, angepopptes Industrial-Rock-Album vor, das niemandem wehtut und die Masse begeistern dürfte. Einprägsame Vielfältigkeit, düstere Martialität oder hymnische Kracher sucht man allerdings vergebens.
Kategorie
V.Ö.
Label
Spielzeit
Tracklist
Line Up
Peter Tägtgren - Vocals & Guitar
David Wallin - Drums
Michael Bohlin - Guitar
Johan Husgafvel - Bass