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Lange ist es her, dass „Sonny“ und „Rico“ in den Straßen von Miami unterwegs waren und Axel Foley in Beverly Hills ermittelte. Doch genau in diese Zeit katapultiert uns Michael PALACE, der mit „Reckless Heart“ einmal mehr den Fluxkompensator anwirft.

Der in Litauen geborene Michael PALACE liefert mit seinem neuesten Meisterwerk bereits das fünfte Album in der achtjährigen Bandgeschichte ab. Und während er sich stilistisch absolut treu bleibt, hat er seinen ambitionierten AOR noch weiter perfektioniert. Kein Wunder also, dass ich seit den ersten Teasern für „Reckless Heart“ erwartungsfroh auf das Release-Date lauerte. Und ich darf spoilern: die Erwartungen werden von „Reckless Heart“ nicht enttäuscht. Schon der titelgebende Opener ist ein absoluter Ohrwurm, der in den 80er Jahren zweifelsohne dafür gesorgt hätte, dass Band und Album durch die Decke gehen. Und auch „Widow’s Web“ umgarnt den Hörer wie das Netz einer hart rockenden Spinne – ein Entkommen ist unmöglich.
„You give me a reason to live” ist leider nur auf der japanischen Ausgabe des Albums in unterschiedlichen Versionen enthalten. Auf dem regulären Album kommt der Song als wunderbarer Rocker mit eingängigem Refrain daher. Die Japaner bekommen eine absolut gelungene Piano Version des Songs als Zugabe. Schade, dass diese Killer-Version dem Rest der Welt vorenthalten wird.
„Back To 85“ verbalisiert lediglich, was das komplette Album ohnehin aus jeder Pore atmet.
Die zweite Hälfte des Albums schwächelt gegenüber der ersten Hälfte zu keiner Sekunde: „For the Love“, „Turn This Car Around“ oder „Weightless“ sind allesamt Killersongs, die schließlich von „Move On“, einem Titel, der einmal mehr an Eddie Money erinnert, noch getoppt wird, bevor es mit „Stronger by the Day“ noch einen mutmachenden Rausschmeißer gibt.
Mit „Reckless Heart“ liefert Michael PALACE ein absolut organisches AOR-Album ab, welches mal wieder die ganze Bandbreite von TOTO und BAD ENGLISH über RICK SPRINGFIELD und HUEY LEWIS bis hin zu FIRST SIGNAL abdeckt. Dabei mischen sich dieses Mal noch stärker die genuinen Sounds der 80er Jahre, wie man sie aus Soundtracks zu Beverly Hills Cops & Co kennt, unter die Kompositionen. Vor elektronischen Drumsounds sollte man sich also nicht fürchten.
Abgerundet wird der fünfte Longplayer, der auch musikalisch nochmal einen Quantensprung für die Band bedeutet, durch das beste Coverartwork der Bandgeschichte. Die gezeichnete Version einer lasziven an Anna Nicole Smith erinnernden Killerbraut schreit jedenfalls deutlich mehr nach einer großformatigen LP-Version als das vergleichsweise schmucklose Vehicle des „One 4 The Road“ Albums.
Mit „Reckless Heart“ treffen PALACE genau ins Schwarze und liefern ein großes AOR-Album ohne jegliche Ausfälle ab. Bleibt zu hoffen, dass die Band mit ihrem fünften Album die gebührende Aufmerksamkeit bekommt. PALACE stellen Bands wie NESTOR und THE NIGHTFLIGHT ORCHESTRA mit „Reckless Heart“ problemlos in den Schatten.

Kategorie

V.Ö.

12. Juli 2024

Label

Frontiers

Spielzeit

47 Min.

Tracklist

Reckless Heart
The Widow’s Web
Back In Your Arms
Girl Is An Angel
You Give Me A Reason To Live
Back To ‘85
For The Love
Turn This Car Around
Weightless
Move Me
Stronger By The Day

Line Up

Michael Palace - Vocals & all Instruments

Bewertung

1

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