Nach dem an alte, härtere Zeiten anknüpfenden "Faith Divides Us, Death Unites us" und dem wieder etwas hymnischeren und melodischeren "Tragic Idol" sind auf dem neuen Longplayer die Einflüsse der Nebenprojekte VALLENFYRE und BLOODBATH unverkennbar. Das lange nicht gehörte, einzigartige und auf ganz eigene Art Furcht einflößende knarzende Gegrowle von Nick Holmes nimmt einen weitaus größeren Raum ein als sein melancholischer, emotionaler Klargesang.
Vor diesem Hintergrund kann der hymnische Opener 'No Hope In Sight' noch als Übergang und Verbindungsglied gesehen werden. Aber mit 'Terminal' beginnt sich die ohnehin schon düstere Atmosphäre einzutrüben, die mit 'An Eternity Of Lies' einer ausgeprägten Niedergeschlagenheit Platz macht. Ein Intro inklusive Streicher, gesetzteres Tempo, düstere Riffs, die traurig triste Grundmelodie und einige Greg-Mackintosh-typische leidende, gefühlvolle Leadgitarrenparts verstärken diese Stimmung noch. Dass man das Rad nicht immer neu erfinden muss, stellt 'Punishment Through Times' unter Beweis. Denn der stolperige Beat, den man schon von 'Crucify' ("Tragic Idol") kennt, wird kurzer Hand mit brachialer Dynamik und den schnaufenden Riffs aus 'Pity The Sadness' ("Shades Of God") kombiniert und unter Zugabe verschiedenster brutaler Elemente zu einem richtig klasse Song.
Wer gedacht hat, düsterer geht nicht, der wird mit der Video-Single 'Beneath Broken Earth' eines Besseren belehrt: eine erstklassige Hommage an die Schwermut, die Sehnsucht und den Trübsinn im überaus angedoomten, aber noch kämpferischen Gewande. Weltklasse. Mit Sicherheit eines der besten Lieder, die PARADISE LOST je geschrieben haben! In 'Sacrifice The Flame' scheint der Kampf aufgegeben worden zu sein.
Denn hier dominieren die Hoffnungslosigkeit und der Pessimismus, besonders eindrucksvoll umgesetzt durch die ruhigen bassdominierten Passagen, die doomige Eintönigkeit und die stimmungsverdunkelnden Keyboards, die hier eben nicht wie auf den anderen Alben auch für die Melodien zuständig sind. Gleiches gilt in hervorragender Weise für 'Victims Of The Past', das allerdings zumindest phasenweise hoffnungsvoller und optimistischer daherkommt und zum Faustballen animiert. Richtig deathmetallisch wird es mit 'Flesh From Bone', ein quirliges, straightes Powerbündel gelungene, tempomäßige Brutalität im Verein mit düsterem, entschleunigterem Infernalitätsfaktor. Ähnliches gilt auch für 'Cry Out', bei dem Greg Mackintosh mit seiner Gitarre zeigt, wo der Frosch die Locken hat, ehe 'Return To The Sun' noch einmal in typischer PARADISE-LOST-Manier bravourös unter Beweis stellt, wie eng Wohl und Wehe beisammenliegen, weil über all "The Plague Within" lauert.
Kurz: PARADISE LOST sind wirklich ein Ausnahmephänomen, verstehen es die Briten doch, auch auf dem nunmehr vierzehnten Longplayer ihrem Sound eine neue Seite abzugewinnen, ohne auf die bandeigenen Essentials zu verzichten, also 100 Prozent organisch! Und so können wir auf "The Plague Within" eine wesentlich düstere, trübsinnigere und schwermütige Seite der Gothic-Metal-Veteranen kennenlernen, die öfter als sonst in den doomigen Gefilden wildert!
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V.Ö.
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Line Up
Nick Holmes: Vocals
Greg Mackintosh: Lead, Rhythm Guitar
Aaron Aedy: Rhythm Guitar
Steve Edmondson: Bass
Adrian Erlandsson: Drums
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