Das ist sicherlich schon mal einen Asbach uralt wert - oder ggf. auch härteren Stoff.
In einer Dokumentation (in Bild- und Buchform) wird die Geschichte von Frauenschwarm Eddie Vedder & Co nachgezeichnet. Der aufwendig gestaltete Soundtrack enthält zwei CDs, Kommentare und Bilder. Optisch ist die an ein Buch erinnernde Gestaltung zweifelsohne ansehnlich. Musikalisch bekommen wir Liveaufnahmen und Demos aus zwanzig Jahren Grunge geboten, darunter natürlich der Superhit "Alive" - "Jeremy" hingegen fehlt. Der Sound erinnert allzuhäufig an den Auftritt einer Schülerband im Haus der Jugend oder eine Handyaufnahme bei Youtube - aber wann kann man seinen Göttern auch soundtechnisch schon mal so nahe sein?
Bei PJ 20 haben wir es sicherlich nicht mit einem Einsteigeralbum zu tun, mit dem man neue Fans gewinnen kann. Vielmehr dürften hier die alternden Grunger angesprochen sein, die sich mithilfe der ursprünglich wirkenden Sounds in die Frühphase des Grunge zurück katapultieren können. Ob man sie nun mag oder nicht - Musikgeschichte wurde unter ihrem Banner auf jeden Fall geschrieben. Und wenn man das gejammere auf der Scheibe so hört, entdeckt man einen weiteren positiven Nebeneffekt: wenn mein Kumpel Christian mal wieder angetrunken in der Eckkneipe "Jeremy" zum besten gibt, weiß man, dass das schräge Gejaule näher am Original war, als man es erwartet hätte. Grunge ist nun mal so....