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Mit verheißungsvollem, auf lateinisch gesprochenem, Intro legt der Titeltrack los. Das folgende Riff dämpft die anfängliche Freude dann aber wieder ein wenig. Zwar ist der Rhythmus sehr direkt und fesselnd, aber dennoch möchte keine wirkliche Begeisterung aufkommen. Der Refrain ist, wie man es vom Wolf nicht anders kennt, wieder einmal höchst melodiös und regt zum Mitsingen an. Auch das Gitarrensolo stellt eindrucksvoll zur Schau, welch hohes Niveau auf dem Rest des Albums zu erwarten ist. Zieht man allerdings einen direkt Vergleich zum Opener des letzen Albums („Amen & Attack“), bin ich ein wenig enttäuscht, denn „Blessed & Possessed“ legt hier eher gemach los.

Mit „Dead Until Dark“ geht es dafür umso stampfender weiter. Im Grund handelt es sich bei diesem Song einfach nur um eine schnellere Version von „Son Of A Wolf“ – Diese Ähnlichkeit lässt sich definitiv nicht abstreiten. Diese schnellere Variante weiß allerdings sehr zu begeistern. Der Refrain ist mehr als eingängig, und gerade das Tempo des Songs sorgen dafür, dass dieser Track  zu einem wahren POWERWOLF (Live)Hit werden wird.

Die Albumversion von „Army Of The Night“ musste sich, leider, kleinen Schönheitskorrekturen unterziehen, die den Song nicht unbedingt verbessert haben. Ohne jeden Zweifel geht dieser Song geradewegs nach vorne, und repräsentiert alles wofür die Band bekannt ist – Große Melodien, Texte zum Mitsingen, epische Orgelklänge und Riffs zum Abrocken. Aber, wie ich bereits angemerkt habe, gibt es für die kleinen Änderungen am Refrain Punktabzug. Dadurch wurde dieser unnötig „verkompliziert“ und nimmt ihm ein wenig seines Charmes.

Armata Strigoi”, hierzu bleibt mir nur eins zu sagen: Ich liebe diesen Song! Auf Grund solcher Songs gerät man in den Bann der Wölfe. Schnell, hart, fette Riffs, dazu noch einen Text der noch lange im Kopf bleibt – Was möchte man mehr? Vor allem die Orgel findet hier einen mehr als nur epischen Einsatz. Diesen Track würde ich, ohne mit der Wimper zu zucken, auf die selbe Stufe wie „We Drink Your Blood“ und „Werewolves Of Armenia“ setzen. Ein 100%iger POWERWOLF Hit, der schon bald nicht mehr wegzudenken sein wird!

Bei „We Are The Wild“ wird dem Zuhörer dann eine kurze Verschnaufpause gegönnt. Die Riffs in diesem Track scheinen mir überraschend hart zu sein, verleihen dem Song aber gerade dadurch eine düstere Atmosphäre. Untermauert wird die Nummer noch von kurzem Orgelsolo und einem Refrain den man aus sich heraus schreien möchte. Solider Song, der aber leider doch nur ins obere Mittelmaß fällt.

Mit „Higher Than Heaven“ werde ich nicht wirklich warm. Das Gitarrengeschredder in den Bridges hat sehr große Ähnlichkeit mit „Werewolves Of Armenia“, kommt aber bei weitem nicht an die Großartigkeit dieses Tracks heran. Und auch die allgemeine Songstruktur erinnert stark an diesen Klassiker. Bis auf den Refrain weißt der Song ein angenehmes Tempo auf, und gerade der recht melodiöse Mittelteil gefallen mir. Allerdings ist dies doch ein Song, der mir nicht lange im Gedächtnis bleiben mag.

Bei „Christ & Combat“ wird man direkt mit einem markanten Gitarrenriff begrüßt, dass mehrmalige Wiederholung im Laufe des Songs findet. Die Energie reißt mit, auch wenn die Bridge für etwas Verwirrung sorgt. Als Entschädigung bekommt man dafür aber einen sehr flotten Refrain, und ein Hauptriff geboten, welches noch länger gesummt werden wird.

Mit kreischendem Gitarrensolo geht es bei „Sanctus Dominus“ los, welches durch ein hartes Riff fortgesetzt wird. Die Orgel findet hier geschickten Einsatz, und kommt vor allem im Refrain besonders gut. Im Allgemeinen ist dieser Song etwas ruhiger, hat dafür aber einen äußerst starken Refrain. Auch darf man im letzen Drittel noch ein weiteres, angenehm flottes Gitarrensolo bewundern.

Ein recht POWERWOLF untypischer Rhythmus erwartet den Zuhörer bei „Sacramental Sister“. Dieser Song lebt von vielen wiederholten Riffs, welche mich nicht in Jubelstürme versetzen. Auch der Refrain haut mich nicht wirklich vom Hocker, da er recht monoton herkommt. Der schnellere Teil im letzen Drittel macht dagegen richtig Laune, da die beiden Gitarren hier ein wahrer Ohrenschmaus ist.

Bei „All You Can Bleed“ geht es dann schon wieder Wolftypischer zu. Düsteres, schweres Girarrenriff und Orgelgeklimper bilden ein wohltuendes Intro für diesen Song. Danach wird das Tempo deutlich angezogen und bereitet auf den Mitgröhlrefrain vor. Ein weiteres Gitarrensolo wird sich hier finden, das ordentlich auf Tempo setzt.

Sehr düster, langsam und hart geht es bei „Let There Be Night“ los. Die Instrumente legen hier eine deutliche Pause ein, und lassen Sänger Attila seine Gesangskünste voll unter Beweis stellen. Um die kräftige Stimme noch zu untermalen, wird ein ruhiger orchestraler Part eingespielt. Ein Solo für den Organisten Falk bietet sich in so einem Song natürlich an – Gesagt, getan. Galant lässt er seine Finger über die Orgel fliegen und sorgt für Gänsehautmomente. Auch ein gefühlvolles Gitarrensolo findet noch seinen Platz im Track. Der Grundrhythmus des Songs ist sehr ruhig gehalten, und auch der Refrain reißt hier nicht aus. Dafür lässt die kraftvolle Stimme von Attila diese Teile besonders scheinen.

Schon von den ersten Takten an weiß man ganz genau das es sich hierbei um ein POWERWOLF Album handelt. Die fünf Jungs sind sich, und ihrem unverkennbaren Stil treu geblieben. Allerdings wurden auch neue Dinge ausprobiert, die vielleicht ein paar mehr Durchläufe brauchen, bevor sie wirklichen Anklang finden. Mit „Blessed & Possessed“ liefern die Wölfe ein sehr gutes Album ab, das zum Großteil aus sehr starken Songs besteht. Beim Anhören wird deutlich auf welch meisterlichem Niveau sich die Band mittlerweile befindet. Allerdings muss ich auch loswerden, dass ich von der Platte ein wenig enttäuscht bin, denn wirklich „neu“/außergewöhnlich ist das alles nicht.

Kategorie

V.Ö.

17. Juli 2015

Label

Napalm Records

Spielzeit

ca. 45 Minuten

Tracklist

01. Blessed & Possessed
02. Dead Until Dark
03. Army Of The Night
04. Armata Strigoi
05. We Are The Wild
06. Higher Than Heaven
07. Christ & Combat
08. Sanctus Dominus
09. Sacramental Sister
10. All You Can Bleed
11. Let There Be Night

Line Up

Vocals - Attila Dorn
Guitar - Matthew Greywolf
Guitar - Charles Greywolf
Organ - Falk Maria Schlegel
Drums - Roel van Helden

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