„Return in Bloodred“, „Lupus Dei“, und “Bible of the Beast” haben mich allesamt begeistert und wurden stets mit der Höchstnote bedacht. Mit „Blood of the Saints“ sprengte die Band schließlich die Möglichkeiten unserer Punkteskala. Mit Songs wie „Sanctified with Dynamite“, „Die, Die, Crucify“, „Murder at Midnight“ und vor allem dem genialen „We Drink Your Blood“ hat sich das Rudel vor zwei Jahren ein musikalisches Denkmal gesetzt. Es war klar, dass es schwer werden würde, diese Meisterleistung noch zu toppen. Dies dachte man sich wohl auch im Lager POWERWOLF und so wie seinerzeits SLAYER nach „Reign In Blood“ nicht versucht haben noch aggressiver zu werden, haben auch POWERWOLF gar nicht erst versucht noch eingängiger und melodiöser zu werden. Der Opener „Amen & Attack“ zeigt sofort, dass man stattdessen die Schlagzahl erhöht hat und eine Spur härter und schneller geworden ist. Dennoch dürfte der Song vor allem live gut funktionieren. Auf Hochgeschwindigkeitskurs geht es mit „Secrets Of the Sacristy“ weiter und die Boxen meines Autoradios werden von der Doublebass ordentlich durchgerüttelt. Mit „Coleus Sanctus“ wird schließlich etwas Geschwindigkeit herausgenommen und man verbindet Melodien mit der Powerwolf’schen sakralen Düsternis. „Sacred & Wild“ stellt dann wohl den ersten melodiösen Höhepunkt der Scheibe da, bevor es mit „Kreuzfeuer“ den ersten deutschsprachigen Song der Bandgeschichte gibt. Dieser ist zwar nicht schlecht geworden, trotzdem habe ich so meine Schwierigkeiten mit der Nummer – auf Englisch heulen die Wölfe irgendwie überzeugender. „Cardinal Sin“ und „In The Name of God“ sind zwar stilistisch typische POWERWOLF Songs, rangieren für mich aber eher im Mittelfeld der Bandgeschichte. Und so lässt sich dann auch das letzte Drittel der Scheibe zusammenfassen: die Songs sind allesamt gutklassig, aber keine Highlights im Schaffen der Band.
POWERWOLF sind sich selber treu geblieben, haben ihre stilistischen Alleinstellungsmerkmale (sakrale Melodien, Kirchenorgeln usw.) weiter ausgearbeitet und ein rundherum gutklassiges Album abgeliefert. Und doch steige ich aus dem Auto aus und pfeife „We Drink Your Blood“ oder „Sanctified With Dynamite“ vor mich hin. Kurz: POWERWOLF verteidigen mit „Preacher of the Night“ ihren Stammplatz auf der Kanzel, können jedoch an die Genialität von „Blood of Saints“ nicht anknüpfen. Einen Punkt Abzug gibt es daher nicht weil das Album schlecht geworden ist, sonder weil ich erstmals ein bisschen von der Band enttäuscht wurde.
Kategorie
V.Ö.
Label
Spielzeit
Tracklist
Amen & Attack
Secrets Of The Sacristy
Coleus Sanctus
Sacred & Wild
Kreuzfeuer
Cardinal Sin
In The Name Of God (Deus Vult)
Nochnoi Dozor
Lust For Blood
Extatum Et Oratum
Last Of The Living Dead
Line Up
Vocals: Attila Dorn
Lead & Rythm Guitar: Matthew Greywolf
Bass & Rythm Guitar: Charles Greywolf
Organ: Falk Maria Schlegel
Drums: Roel van Helden