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Etwas überrascht bin ich schon, dass REACTORY bei den Death Metal Spezialisten untergekommen sind. Den Schritt zu einem etablierten Label haben sie nach ´High On Radiation´ auf jeden Fall´ verdient.

Insofern waren meine Erwartungen an den Nachfolger hoch und um es vorweg zu nehmen: sie werden enttäuscht. Es scheint, als litten nicht nur RWE und Co sondern auch REACTORY unter Vitalitätsverlust aufgrund des Atomausstiegs. Für mich war einer der großen Pluspunkte des Vorgängers die unglaubliche Frische. Davon ist leider nicht viel übrig geblieben. Das liegt zum einen an der Produktion, die mir zu trocken und kraftlos klingt. Zum andern können mich aber auch die Songs nicht mehr so überzeugen. Das Ganze bewegt sich für meinen Geschmack zu sehr in Richtung Heavy Metal. Klar hatten die Berliner insbesondere bei den Gitarrensoli schon immer einen Einschlag des klassischen Metal, der war aber wohldosiert.
Das gesamte Album klingt, als würden REACTORY mit angezogener Handbremse ans Werk gehen. Das liegt nicht nur  daran, dass die Songs tatsächlich langsamer geworden sind. Laut Info soll das neue Album wie der Titel verspricht Heavier sein, das ist es für mich nicht. Dass es keine Geschwindigkeitsausbrüche braucht um Thrash Heavy klingen zu lassen, ist spätestens seit Modern Thrashern wie PANTERA kein Geheimnis. Einige Riffs bei ´Angstharsis´ erinnern an die Amis. Andere Songs wie ´Deep Tranquility´, ´Moonolith´ oder ´Pleassure Seeker´ aber reiten mir viel zu lange auf einem durchschnittlichen Riff herum. Aber für mich sind auch Songs wie METALLICAs ´Sad But True´ oder  MEGADETHs `Symphonies Of Destruction´ Rohrkrepierer.
Das Album hat aber auch gute Tracks. ´Shrines of the Forgotten Gods´ oder ´Let Me Rage Before I Die´ können überzeugen.
Den Abschluss macht dann das ´Eat The Ritch´ MOTÖRHEAD Cover. Die Version geht absolut OK. Die Berliner drücken dem guten Original ihren Stempel auf, ohne es zu sehr zu verfremden.

Unterm Strich bleibt `Heavy` - gerade nach dem exzellenten Vorgänger - hinter meinen Erwartungen zurück, denn wirklich Ehre macht die Scheibe dem Titel nicht. Es scheint als wären REACTORY auf dem Weg vom alles in Kleinholz zerlegenden Ninja Kämpfer zur Couch Potatoe. Die ist zwar schwerer, wirklich was wegräumen kann sie aber nicht. Vielleicht spielt bei dem Review auch rein, dass ich gestern bei THRASH OR DIE und SOLSTICE war. Die haben in Sachen Thrash und Heavyness keine Wünsche offen gelassen und bewiesen, was (bzw. dass) alles geht.

Kategorie

V.Ö.

01. Juli 2016

Label

F.D.A. Rekotz

Spielzeit

35:11

Tracklist

1. To Thanatos
2. To Hypnos
3. Deep Tranquility
4. Shrines Of The Forgotten Gods
5. Angstharsis
6. Monolith
7. Pleasure Seeker
8. Let Me Rage Before I Die
9. Eat The Rich

Line Up

Hänz Hazard - Vocals
Jerry Reactor - Guitar
Jonny Master - Bass
Atomic Dude - Drums

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Bewertung

1

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