Gleiches gilt für das neue Opus der schwäbischen Death Metal Institution REVEL IN FLESH. Denn so wie der Motor des Daimler inklusive Vorglühen etwas Zeit zum Warmwerden benötigte, braucht auch "Emissary Of All Plagues" etwas länger, um die hitzige Betriebstemperatur zu erreichen. Der Opener und Titeltrack sowie "Casket Ride" knüpfen zwar nahtlos an das Vorgängeralbum "Death Kult Legions" an, aber trotz der soliden, midtempomäßigen Brutalität will bei mir der Funke nicht so richtig zünden.
Das ändert sich erst mit dem Track 'Fortress Of Gloom', der durch ein Mehr an düsterer Atmosphärik eine ungeheuer festliche Infernalität zu entwickeln vermag. Eine Schippe draufgelegt wird dann in 'Servants Of The Deathkult', ein überaus vielseitiger Song, der alles für einen wahren Klassiker hat. 'Torture Throne' brilliert dann nicht nur durch seine treibenden Riffs im Verein mit todesmetallischem Trübsinn, sondern auch durch seine blast-beatigen, fast schon schwarz-metallisch anmutenden Drumpartien.
Spätestens mit dem Hammersong 'The Dead Lives On', der durch seine geschwinde Dynamik und seine dramatische spannungsgeladene Melodik eine wahre Achterbahnbahrt der Gefühle bietet, weiß man, warum das Album in keiner Sammlung fehlen sollte. Auch 'Lord Of Flesh' hält die Messlatte weiter oben, so muss old-schooliger Death Metal sein! Ebenso 'Sepulchral Passage', ein Song, der zudem noch durch seine melancholischen und feierlichen Partien eine ungeahnte spannungsreiche Stimmung erzeugt. Weltklassemäßig kommt auch 'Dead To This World' daher. Kein Wunder, schließlich hat wieder einmal Dan Swanö (EDGE OF SANITY, BLOODBATH) in Puncto mixering und mastering Hand an das Album gelegt, um auch noch den letzten Rest verborgener Klasse zum Vorschein zu bringen. Nicht verheimlicht werden sollte schließlich der Rausschmeißer 'Doctor, Doctor', eine UFO-Coverversion im REVEL IN FLESH Gewande...
Fazit: Auch mit "Emissary Of All Plagues" ist der schäbischen Death Metal Institution REVEL IN FLESH ein Opus gelungen, das den bandeigenen old-school Sound überaus dynamisch, frisch und gewohnt infernal abfeiert, dieses Mal mit einem sehr gelungenen Mehr an melodischer Düsternis. Dan Swanö (EDGE OF SANITY, BLOODBATH) spricht von dem ultimativen Schwedentod-Tribute-Gitarren-Sound! Der Todesmetal-Liebhaber dürfte also an diesem Album nicht vorbeikommen!