Kleiner Scherz zu Beginn: Polen und Musik? DER FAMILIE POPOLSKI ist mir natürlich bekannt, die mit Verve versucht nachzuweisen, dass alle Klassiker der Pop- und Rockgeschichteihren Vorfahren - unter anderem auch durch DIETER BOHLEN gestohlen wurde. Das ist nicht ernstgemeint, sondern DER FAMILIE POPOLSKI ist eine Band des WDR, die das Sujet nutzen für kreative Coversongs, die aber in diese Geschichte des Klauens geistigen Eigentums eingebettet sind. Also das Spiegeln der Vorurteile über unsere ostwärtigen Nachbarn.
Ein Schwellenland der Musik ist Polen auch nicht, sondern sehr etabliert. Der gitarrenspielenden (auch metalhörenden) Zunft dürften die in Danzig ansässigen Gitarrenfirmen MAYONES und FAME (die Marke griff die Korpusform und die starken Maserungen des US-Herstellers PRS für eigene Instrumente als Inspiration) ein Begriff sein. Mich führte es bereits zweimal für zwei Wochen in die polnische Stadt Bydgoszcz. Das räumte mit Vorurteilen auf, hinsichtlich Infrastruktur und Menschlichkeit (Ein geschichtlicher Exkurs zu Bydgoszcz: Verbindet man Polen konfessionell mit Katholizismus, so war die mal als Bromberg in Karten verzeichnete Stadt überwiegend mit Bürgern evang.-luth. Konfession besiedelt. Dies war Folge des preußischen Einflusses nach der Teilung Polens 1772.). Wenn man die Chance nutzen will, dem Quartett RIVERSIDE in ihrem Habitat zu begegnen, muss man noch ca. drei Autostunden in südostwärtiger Richtung aufwänden, um nach Warschau zu kommen.
Sie sind keine Newcomer mehr. Das erste Album brachten sie 2003 heraus und ID.Entity ist nun das zehnte Studioalbum. Zwei EP reihen sich noch in die Diskographie ein.
Mir gefällt das Album dieser Progressive Rock Band sehr gut. Es sind ein paar DREAM THEATER-esque Momente durch ein paar Riffs dabei. In der Gesamtheit schlägt RIVERSIDE für meine Ohren allerdings mehr die RUSH-Richtung ein (Bass- und Gitarrensound) - ohne RUSH zu kopieren. Das Intro des Openers ist für mich eine Hommage an A-HA zur Zeit Hunting High And Lows oder Scoundrel Days. Wenn Marius Duda seinen mit seinem Gesang einsetzt, klingt er wie Morten Harkett. Die Stimmfarben sind sehr ähnlich. Aber auch eine stimmliche Nähe zu Hansi Kürsch, den ich hier wohl nicht vorstellen muss, ist feststellbar - auch durch die Phrasierungen. Den Bandsound will ich ebenso noch lobend herausstellen, er ist nicht überproduziert, sondern strahlt Luftigkeit aus, die das Heraushören der Bestandteile fördert. Der Gesang Marius Dudas ist fast vollständig klar und er verzichtet auf Shouten. Es gibt, so bezeichne ich es, einen "Devin Townsend Moment", wenn ein einziges Mal richtig ausbricht (bei Big Tech Brother, ca. bei 4:04 min). Die Tastenarbeit, sprich Keys/Synths/Piano/Orgel, erinnert hier und da an DEEP PURPLE und ist mir zu dominant, auch das Intro des bereits erwähnten Songs Big Tech Brother ist nicht so ganz meine Welt. ID.Entity erreicht trotzdem für mich eine sehr gute Beurteilung, durch die Dynamik der Songs und die Spannungsbögen. RIVERSIDE gefallen mir so gut, dass ich sie privat weiter verfolgen werde.
Ein Schwellenland der Musik ist Polen auch nicht, sondern sehr etabliert. Der gitarrenspielenden (auch metalhörenden) Zunft dürften die in Danzig ansässigen Gitarrenfirmen MAYONES und FAME (die Marke griff die Korpusform und die starken Maserungen des US-Herstellers PRS für eigene Instrumente als Inspiration) ein Begriff sein. Mich führte es bereits zweimal für zwei Wochen in die polnische Stadt Bydgoszcz. Das räumte mit Vorurteilen auf, hinsichtlich Infrastruktur und Menschlichkeit (Ein geschichtlicher Exkurs zu Bydgoszcz: Verbindet man Polen konfessionell mit Katholizismus, so war die mal als Bromberg in Karten verzeichnete Stadt überwiegend mit Bürgern evang.-luth. Konfession besiedelt. Dies war Folge des preußischen Einflusses nach der Teilung Polens 1772.). Wenn man die Chance nutzen will, dem Quartett RIVERSIDE in ihrem Habitat zu begegnen, muss man noch ca. drei Autostunden in südostwärtiger Richtung aufwänden, um nach Warschau zu kommen.
Sie sind keine Newcomer mehr. Das erste Album brachten sie 2003 heraus und ID.Entity ist nun das zehnte Studioalbum. Zwei EP reihen sich noch in die Diskographie ein.
Mir gefällt das Album dieser Progressive Rock Band sehr gut. Es sind ein paar DREAM THEATER-esque Momente durch ein paar Riffs dabei. In der Gesamtheit schlägt RIVERSIDE für meine Ohren allerdings mehr die RUSH-Richtung ein (Bass- und Gitarrensound) - ohne RUSH zu kopieren. Das Intro des Openers ist für mich eine Hommage an A-HA zur Zeit Hunting High And Lows oder Scoundrel Days. Wenn Marius Duda seinen mit seinem Gesang einsetzt, klingt er wie Morten Harkett. Die Stimmfarben sind sehr ähnlich. Aber auch eine stimmliche Nähe zu Hansi Kürsch, den ich hier wohl nicht vorstellen muss, ist feststellbar - auch durch die Phrasierungen. Den Bandsound will ich ebenso noch lobend herausstellen, er ist nicht überproduziert, sondern strahlt Luftigkeit aus, die das Heraushören der Bestandteile fördert. Der Gesang Marius Dudas ist fast vollständig klar und er verzichtet auf Shouten. Es gibt, so bezeichne ich es, einen "Devin Townsend Moment", wenn ein einziges Mal richtig ausbricht (bei Big Tech Brother, ca. bei 4:04 min). Die Tastenarbeit, sprich Keys/Synths/Piano/Orgel, erinnert hier und da an DEEP PURPLE und ist mir zu dominant, auch das Intro des bereits erwähnten Songs Big Tech Brother ist nicht so ganz meine Welt. ID.Entity erreicht trotzdem für mich eine sehr gute Beurteilung, durch die Dynamik der Songs und die Spannungsbögen. RIVERSIDE gefallen mir so gut, dass ich sie privat weiter verfolgen werde.
Kategorie
V.Ö.
20. Januar 2023
Label
InsideOutMusic
Spielzeit
53:11 min
Tracklist
01 Friend Or Foe?
02 Landmine Blast
03 Big Tech Brother
04 Post-Truth
05 The Place Where I Belong
06 I'm Done With You
07 Self-Aware
02 Landmine Blast
03 Big Tech Brother
04 Post-Truth
05 The Place Where I Belong
06 I'm Done With You
07 Self-Aware
Line Up
Mariusz Duda - Gesang, Bass, E-/A-Gitarre
Piotr Kozieradzki - Schlagzeug
Michał Łapaj - Keyboards/Synthesizer, Rhodes Piano, Hammond Orgel
Maciej Meller - E-Gitarre
Piotr Kozieradzki - Schlagzeug
Michał Łapaj - Keyboards/Synthesizer, Rhodes Piano, Hammond Orgel
Maciej Meller - E-Gitarre