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Sänger und Gitarrist Yusef hat Wort gehalten, als er im Interview 2014 ankündigte, dass sich der Stil der Band nicht groß verändern werde. Erfreulicherweise gilt das auch für die Qualität. Oft stehen in den Infos ja komische Vergleiche zu anderen Bands, bei RUDE trifft es das Info aber genau: PESTILENCE und MORBID ANGEL sind die Bands, die beim Hören von ´Remnants...´ auch mir in den Kopf kommen. Gleich der Beginn des Openers erinnert an ´Altars Of Madness´. Andere Gitarrenpassagen und auch der Gesang haben eine Parallele zu PESTILENCE auf ihren ersten drei Alben. Die dritte Band, die genannt wird, sind NOCTURNUS und auch das stimmt. Zum Einen gibt es da ja personelle Überschneidungen zu den krankhaften Engeln, zum Anderen setzten RUDE beim Rausschmeißer das Keyboard so wie NOCTURNUS ein. Statt glatter Teppiche oder Bombast klingt das eher nach spacigem Horror, ein gelungener Farbtupfer in der Scheibe.
Diese Verweise sollen aber bitte nicht falsch verstanden werden, denn RUDE klingen nie wie ein Abklatsch der genannten Bands. Die Riffs kenne ich so nicht, sie könnten halt von diesen Bands sein. Und das macht die Qualität des Albums deutlich, zählen die Frühwerke von MORBID ANGEL und PESTLENCE für mich doch zum Besten, was im Death (und bei der ersten PESTILENCE Death/Thrash) Metal je veröffentlicht wurde.
Der Titel führt also in die Irre: Death Metal von Rudis Resterampe gibt es hier auf keinen Fall. Im Gegenteil. Für mich schaffen RUDE es, sich zum Debüt auf allen Ebenen noch etwas zu steigern. Das beginnt bei dem wieder von Dan Seagrave gestalteten Cover, das ich besser als das des Debüts finde. Daneben hat die Band auf das alte Logo zurückgegriffen, das mit besser gefällt. Auch die Produktion hat zugelegt. Alle Instrumente sind gut zu hören, eine bei dem Bandnamen auch nötige Räudigkeit geht nicht verloren. Besonders gelungen sind die kehligen Vocals. Mit dem Hall klingt es, als kämen sie aus dem Hintergrund, das verstärkt die düstere Stimmung. Last but not least haben RUDE für mich auch beim Songwriting zugelegt. Die Platte wirkt wie aus einem Guss, es gibt trotz unterschiedlicher Tempi und Breaks nie einen Bruch im Album.

Mit ´Remnants...´ legen Rude das erste Death Metal Highligt des Jahres vor. Nun ist das ja im Januar nicht so schwer. Ich bin mir aber sicher, dass sich mindestens 95 Prozent der in diesem Jahr folgenden Releases die Zähne an dieser Scheibe ausbeißen werden. Der Death Metal Freak, der sich die Scheibe jetzt nicht kauft, kann als einzigen akzeptablen Grund angeben, dass er auf das Vinyl wartet. Das kommt etwas später und wenn ich die Andeutungen richtig verstehe vielleicht sogar gemeinsam mit einer Tour der Amis auf europäischen Bühnen. Zeit dafür ist es.

Kategorie

V.Ö.

20. Januar 2017

Label

F.D.A. Rekotz

Spielzeit

39:06

Tracklist

1. Torrent To The Past
2. House Of Dust
3. Blood Sucker
4. Interpretations Of The Ultimate Finality
5. Remnants...
6. Fracturing The Gates Of Truth
7. Sanctuary
8. ReBoot
9. Children Of Atom

Line Up

Yusef Wallace - Guitars/Vocals
Jason Gluck - Bass/Vocals
David Rodriguez - Guitars
Chad Gailey - Drums

Tags


Bewertung

1

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