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Da bin ich froh, denn für mich war ´Dakota´ das bisher beste und intensivste Werk der Stoner Rocker. Zunächst gibt mir der Albumtitel Rätsel auf: Vatan? Ist das die Mischung aus Vaddern und Satan? Nein, es ist das persische Wort für Heimat und da Sänger und Gitarrist Behrang aus dem Iran stammt gab es ja schon immer Stücke mit persischen Lyrics. Und auch in der Musik, insbesondere der Gitarre, schimmerten immer Einflüsse aus dem Nahen Osten durch. SAMAVAYO lieferten so den Soundtrack für den Bauchtanz in der Steinwüste. Diese Einflüsse wurden auf  ´Vatan´ leider sehr zurückgeschraubt. Aber von Anfang an.
Nach dem Miniintro beginnt der Bass mit einer gelungenen eher ruhigen Melodie, dann steigen langsam und dezent Gitarre, Schlagzeug und Gesang ein, ehe das erste richtig fette Riff aus den Boxen rollt. In der Folge gibt es die von SAMAVAYO gewohnte Mischung aus Stoner und Alternative Rock. Im Vergleich zu anderen Bands des Genres hat das Trio den Vorteil, dass es auch in ruhigen eher hypnotischen Passagen, wie dem Chorus des Titeltracks, nie zu halluzinogen rumwabert. Ich mag diese Bodenständigkeit. Auch klingen die Berliner vertrackter als viele andere ohne dabei den Fluss der Songs auszubremsen. Drummer Stephan geht sehr dynamisch ans Werk und spielt nur selten schlichte Grooves. Nicht so gut gefallen mir die Anleihen an den traditionellen Metal, die zum Beispiel im Chorus von ´Sirens´ zu hören sind. Ich weiß, dass das viele mögen, meins ist es so gar nicht.

´Vatan´ ist ein wirklich gelungenes Stoner Rock Album, bei dem die Band ihr Alleinstellungsmerkmal leider etwas vernachlässigt. Das sollten sie bei der Masse an guten Releases in diesem Bereich wieder ausbauen.

Kategorie

V.Ö.

23. November 2018

Label

Noisolution

Spielzeit

45:36

Tracklist

1. Prevarication Nation
2. Vatan
3. Sirens
4. The Hate of Thousands
5. Marionette
6. Time To Die
7. Children of Kobane

Line Up

Behrang Alavi - Guitar,Vocals
Stephan Voland - Drums
Andreas Voland - Bass

Bewertung

1