Ich bin mir nicht ganz sicher, was bei den Musikern in Kopf und Herz los war, dass ihre Hände diese Platte eingespielt haben. Um es vorwegzunehmen, die Platte mit dem Kalenderspruch-Titel zündet bei mir nicht. SEPULTURA versuchen eine düstere Atmosphäre zu kreieren, die aber oft eher langweilt als verstört. Der Opener kommt ja noch flott aus den Boxen und auch, wenn es kein wirklicher Hit ist, hat ´Trauma Of War´ doch noch Dampf. Langsamere Tracks wie ´Impending Doom´ reißen aber viel zu wenig. Das einzige, was viele Tracks ansatzweise rettet, ist das stellenweise brillante Drumming von Eloy Casagrande, der nun erstmals auch im Studio hinter dem Kit saß. In einer solchen Reinheit hat Igor die Brasilianischen Rhythmen selten verwendet. Trotz dieser Finessen kann der Jungspund aber auch mal die Doublebass straight rollen lassen. Da haben sie sich einen richtig guten Trommler geangelt. Wer das während der normalen Spielzeit nicht bemerkt, wird spätestens bei dem Hidden-Solo am Ende der Platte bedient. Ich finde es etwas überflüssig, aber das ist Geschmackssache. So stark das Drumming ist, so schwach sind dieses Mal die Vocals ausgefallen. Ich habe das Gefühl, dass die eigentlich sehr energetische Stimme von Derrick durch die Produktion regelrecht kastriert wurde. Sie ist zu verzerrt, zu hallig und zu weit im Hintergrund. Das hat der an sich bärenstarke Frontman nicht verdient.
Insgesamt klingt TMBHAMBTH zu beliebig und irgendwie uninspiriert. Dieses Album ist sicher keins, das eine besondere Position in der Diskographie einnehmen wird. Ich bin gespannt, ob die Brasilianer sogar diese Songs live zu Hits machen können. Schön wär's.
Kategorie
V.Ö.
Label
Spielzeit
Tracklist
1. Trauma Of War
2. The Vatican
3. Impending Doom
4. Manipulation Of Tragedy
5. Tsunami
6. The Bliss Of Ignorants
7. Grief
8. The Age Of The Atheist
9. Obsessed
10. Da Lama Ao Caos (Chico Science & Nação Zumbi-Cover)
Line Up
Vocals - Derrick Green
Guitars - Andreas Kisser
Bass - Paulo Xisto Pinto
Drums - Eloy Casagrande