Auch das ständige Hervorheben des ach so zerbrechlichen Bandgefüges und die Androhung (oder das in Aussicht stellen – je nach Sichtweise) eines Bandsplits muten mitunter wie gezielt eingesetzte PR-Maßnahmen an. Aber sei es drum, wenden wir uns lieber der Musik auf „All Hope Is Gone“ zu. Und diese ist gar nicht mal so schlecht ausgefallen, wie manch ein Kritiker vermuten könnte. Schon auf dem letzten Album „The Subliminal Verses“ deutete sich an, dass bei der Band eine Entwicklung weg von brachialen Hassbatzen wie auf „Iowa“ hin zu nachvollziehbareren Songs einsetzte. Und dies setzt sich auch auf dem neuen Album fort. Großer Pluspunkt sind die Gitarrenriffs, die zwischen Thrash-, Death-Metal und Fear Factory-Anleihen pendeln. Man mag das Ganze New Metal nennen, Metal ist auf jeden Fall dabei. Sänger Corey Taylor wechselt zwischen Gebrüll und klarem Gesang. Was mich als Traditionalisten eher nervt, sind die Programming-Einsprengsel (na ja, irgendwas müssen die ganzen Bandmitglieder ja auch zu tun haben). Trotzdem komme ich nicht umhin, Slipknot hier ein ganz ordentliches Album zu bescheinigen, an dem zumindest jüngere Nachwuchs-Metaller Gefallen finden werden.