So viel Brachialität hat man der niedersächsischen Landeshauptstadt gar nicht zugetraut. Denn die Newcomer von SNAPPED lassen auf ihrer Debüt-EP die Abrissbirne ordentlich kreisen und sorgen für eine ungeahnte Schneise der Verwüstung. Soundmäßig haben sich die Hannoveraner einer modern anmutenden Form des infernalen Metal verschrieben, die bisweilen in überaus intensiver grooviger Manier daherkommt. Dabei sind natürlich nicht nur todesmetallische Einflüsse zu hören. Dass bei dem ein oder anderen Mitglied des Trios SLIPKNOT und der NU-Metal als Referenzgrößen genannt werden, dürften niemanden, der sich mit der EP beschäftigt, überraschen.

Der Opener 'Try To Survive' erschafft eine bisweilen an 'DYSCARNATE' gemahnende brachiale Grundstimmung, der immer wieder auch deathcorige Dynamik verliehen wird. Tiefgründige Infernalität bekommt der Song dann auch durch die wandlungsfähigen Vocals, die in beeindruckender Art und Weise die Bandbreite von schwarzmetallisch-krächzend bis death-metallisch growlend abzudecken vermögen.

'Only Me' ist dann trotz aller Brutalität um einiges eingängiger und atmosphärischer, da hier dem düster-melodischen Moment mehr Raum gegeben wird. 'I'm Out' schließlich zieht das Tempo wieder ordentlich an, in der groovigen Steinwüste bleibt aber immer auch Platz für Oasen der Verspieltheit, was dem Track aller Schwere zum Trotz so etwas wie Leichtigkeit verleiht.

Kurz: Die modernen und groovig-death-metallisch angehauchten Mannen von SNAPPED haben mit ihrer Debüt-EP „Tales Of A Beaten“ ein großes Ausrufungszeichen hinterlassen und zeigen somit, dass sie gekommen sind, um zu bleiben.