Anno 2010 muss ich sagen, dass mich ein Sodom Album erstmals seit "Agent Orange" (1989) und "Better Off Dead" (1990) wieder richtig begeistern kann - mehr noch: das Songmaterial ist sogar deutlich stärker als auf "Better Off Dead". Das Gefühl der richtungsweisenden Sodom Alben ist jedoch wieder das Alte. Tom krächtzt mit reudiger Stimme ins Mikro, die Gitarren bratten auf höchster Stufe und die Kessel werden kraftvoll bearbeitet. Dabei verzichtet die Band aber auf Geschwindgkeitsrekorde und bewegt sich lieber mit der Kraft eines gepanzerten Kampfwagens durch die Membranen meiner Boxen. So hab ich das Trio eigentlich am liebsten! Brutal und dreckig,a ber nicht wirklich punkig sondern durchaus thrashig. Und dies gelingt hier, wenn man sich z.B. mal metallische Gitarrenparts wie in "Through Toxic Veins" reinzieht.
Für mich ist "In War and Pieces" mit Abstand das beste Sodom Album seit "Agent Orange" und es kann auch ohne Probleme mit diesem Klassiker mithalten, selbst wenn es nicht so herausragende Hits wie "Ausgebombt" oder "Remember The Fallen" gibt. Aber "In War and Pieces" besticht dafür mit einer gleichbleibend hohen Qualität, guten Metalpassagen und viel Thrash Metal Power. Ob "Nothing County More Than Blood" oder "Feigned Death Throes" - ob das langsame Intro zu "God Bless You" oder das melodiöse "Styptic Parasite", Sodom melden sich 2010 mit einem Album zurück, welches ich ihnen gar nicht mehr zugetraut hätte!