Nun erscheint das Ergebnis nicht nur als Konzertfilm, sondern auch im Audio-Format unter dem Namen „Atlantis“. Das zurückhaltende, vorwiegend akustische musikalische Arrangement gibt der Scheibe von Anfang an einen warmen, fast gemütlichen Anstrich, der selbst progressive Frühwerke aus der mittlerweile schon zehnjährigen Bandgeschichte deutlich zurückhaltender wirken lässt als sie ursprünglich aufgenommen wurden.
Die hinzu gekommenen Streicher sind das deutlichste Unterscheidungsmerkmal und liefern ein ums andere Mal den Rahmen für die eigentlichen Stücke („Antagonist“, „Monarch“). In anderen Fällen, wie bei „Jinn“ werden zusätzliche Percussion-Instrumente gekonnt in die Songstruktur eingeflochten. Nur bei wenigen Stücken blitzt die ursprüngliche, treibende Progressivität hervor, wenn zum Beispiel bei „Modesty“ die Bass-Linie den Ton angibt und das Gitarrensolo mit den Streichern und dem Piano um die Vorherrschaft ringt.
Dem einzig neuen Song „Trials“ mit seinem zurückhaltenden balladesken Arrangement merkt man an, dass er spezifisch für diese Session geschrieben wurde. Vom leisen Start mit Gesang und Klavier bis zum großen Höhepunkt mit kompletter Orchesterbegleitung werden alle Register gespannt.
Die überraschendste Entdeckung des Albums ist dann „Snuff“, das einem zwar sofort irgendwie bekannt vorkommt, aber von vielen Hörern nicht unbedingt direkt als SLIPKNOT-Cover identifiziert wird. Joel Ekelöf liefert sich hier ein gelungenes Duett mit einer weiblichen Gesangsstimme und liefert eine komplette Neuinterpretation des Hits der Maskenträger aus Iowa, die sich gut ins Gesamtkonzept von „Atlantis“ einfügt.
Insgesamt ist „Atlantis“ ein sehr gelungenes Album, dass es nicht nur Neueinsteigern ermöglicht, sich mal mit SOEN und ihrem Oeuvre zu befassen, sondern auch dem langjährigen Fan einen langen, kalten Herbstabend versüßen kann.
Kategorie
V.Ö.
Label
Spielzeit
Tracklist
2. Lunacy
3. Monarch
4. Trials
5. River
6. Jinn
7. Illusion
8. Modesty
9. Lucidity
10. Savia
11. Fortune
12. Snuff
13. Lascivious
14. Lotus
Line Up
Martin Lopez, Drums and percussion
Joel Ekelöf, Lead vocals
Lars Enok Åhlund, Guitars and Piano
Cody Lee Ford, Lead Guitar
Oleksii ”Zlatoyar” Kobel, Bass
The additional orchestral musicians and contributors on ATLANTIS are:
Stefan Stenberg, Double Bass
Joakim Simonsson, Piano and Organ
Karin Liljenberg, Violin 1
Andreas Forsman, Violin 2
Erik Holm, Viola
Cecilia Linné, Cello
Johanna Börjesson, Vocals
Therése Börjesson, Vocals