Dabei führt man konsequent das fort, was mit dem Vorgängeropus angestoßen wurde, nur dass inhaltlich die Balance von Leben und Tod im Mittelpunkt steht. Dementsprechend dominiert wieder ein hohes Maß an Düsternis, die zumeist mit einer gehörigen Portion Wums vorgetragen wird, zumindest was die Härte verbreitenden Riffs angeht, die durch orkanartige Drums vorangetrieben werden, allerdings nur so lange, bis die versöhnende, gefühlige und bisweilen auch Optimismus verbreitende Stimme von Björn „Speed“ Strid vom rauen grimmigen in den klaren Modus wechselt ('Enemies In Fidelity'). Typisch Melodic Metal, der ja von der Spannung vermeintlicher Gegensätze seine Explosivität erfährt.
Bei SOILWORK kommt das Melodische allerdings eher aus dem klassischen und powermetallischen Bereich. Das führt dadurch zu einem Mehr an melodischen Harmonien und melodischer Eingängigkeit ('Petrichor By Suphur'). Niederschmetternde Melancholie und bedrückende Schwermut, typisch eher für die finnischen Vertreter dieses Genres, findet sich nur sporadisch. Stattdessen kommt es mitunter zur Dominanz der künstlichen, musicalmäßigen Pose, die zwar musikalisch unter anderem durch gekonnte Soli immer wieder in gemäßigte Bahnen gelenkt werden kann, aber deutlich wahrnehmbar bleibt. Pathos muss man halt mögen ('The Ride Majestic (Aspire Angelic'). Mein Fall ist das eher nicht. Während die harten Partien der Songs sehr überzeugend daherkommen und das geballte Können und das Potenzial der Band unter Beweis stellen, sind mir die versöhnlicheren, melodischen Partien zu zuckrig, harmonisch und seicht ('Whirl Of Pain'), durchaus gelungen allerdings in 'All Along Echoing Paths' oder 'Father And Son, Watsching The World Go Down'.
Fazit: SOILWORK haben auch auf ihrem neuen Longplayer „The Ride Majestic“ nichts an dynamischer, brutaler metallischer Griffigkeit eingebüßt, allerdings ist mir das melodische Element bedeutend zu harmonielastig. Wer allerdings auf Powermetallisierung des melodischen Death Metal steht, sollte unbedingt zugreifen!
Kategorie
V.Ö.
Label
Spielzeit
Tracklist
01. The Ride Majestic
02. Alight In The Aftermath
03. Death In General
04. Enemies In Fidelity
05. Petrichor By Sulphur
06. The Phantom
07. The Ride Majestic (Aspire Angelic)
08. Whirl Of Pain
09. All Along Echoing Paths
10. Shining Lights
11. Father And Son, Watching The World Go Down
Line Up
Björn "Speed" Strid (vocals), Sven Karlsson (keyboards), Dirk Verbeuren (drums), Sylvain Coudret (guitar), David Andersson (guitar), Markus Wibom (bass)