Im Gegensatz zum restlichen Leben sind gute Alben ja verlässlich und was vor 15 Jahren gut war ist in der Regel auch heute noch gut. Und genauso verhält es sich mit „Ecliptica“. Damals haben die Finnen ihre Vorliebe für den Neobarocken Melodic Metal voll ausgelebt und mit Songs wie „8th Commandment“ oder „Picture The Past“ den Platzhirschen von STRATOVARIOUS ganz schön die Hölle heiß gemacht. Aber mit „Replica“ oder „Destruction Preventer“ durchaus auch schon erste Hinweise auf spätere epische und progressive Werke gegeben. Darüber das man mit „Fullmoon“ bereits den ersten Evergreen der Bandgeschichte auf dem Album hatte, brauchen wir gar nicht zu sprechen – 2015 ist er ganze 5 Sekunden länger als auf der 2008er Edition. Zwiegespalten bin ich nach wie vor bei „Letter To Dana“. Zwar klingt die Ballade anno 2014 etwas weniger kitschig als auf der 2008er Edition, was daran liegt, dass man die Keyboardeinleitung deutlich entrümpelt und die Gitarrenparts merklich aufgepeppt hat. Dennoch wäre mir eine Version im Stile der letzten Livescheiben eindeutig lieber gewesen – denn auf „Live In Finnland“ kommen die Qualitäten der Ballade erst so richtig zum Ausdruck. Den hörbarsten Unterschied im Arrangement gibt es für mich beim Neobarock Temporocker „UnOpened Letter“. Tony hat hier die Melodie im Refrain aus den schwindelerregend hohen Höhen herab geholt. Was im ersten Moment gewöhnungsbedürftig klang, gefällt mir mittlerweile richtig gut. Nicht zu vergessen ist natürlich „Kingdom For A Heart“, welches dank des soundtechnischen Makeovers frischer klingt denn je.

Im Auf und Ab des Alltags bleibt einem letztlich oft nur ne gute Metal Scheibe. SONATA ARCTICA haben mit „Ecliptica Revisited“ eine bereits sehr gute Scheibe noch besser gemacht und vor allem mit einem deutlich druckvolleren Sound versehen als ihn die 2008er Edition vorweisen konnte – dies wird im direkten Vergleich sofort deutlich.