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Mit „Volume I: On A Verge Of No Return“ präsentieren uns die Jungs von SPIN MY FATE bereits ihr viertes Studio-Album und erfinden sich wieder einmal ein wenig neu. Dabei zeigen die Freunde, die sich teilweise schon seit Kindestagen kennen, bereits seit 2009 ihre Fähigkeit, sich keinem Genre richtig zuordnen zu lassen. Die Bezeichnung „Modern Rock“ lädt angesichts der Vielfalt der Möglichkeiten bereits zum Schmunzeln ein.

Beginnen tut das Album mit „Progress (Árbol del Tule)“ mit einem eher träumerischen Einstand. Fragt man sich, ob der titelgebende uralte Baum in Mexiko wohl ungefähr so fühlt, wenn er in den Sternenhimmel guckt? Definitiv emotional berührend, auch oder gerade deshalb, weil der Song zeitweise an Kraft und Intensität zunimmt, um sich anschließend wieder vollkommen zurückzunehmen und sogar zum zweiten Track „Tell Me What Tomorrow Brings“ auszufaden.

Hier geht es dafür dann direkt mit härteren Klängen los, die zwar in der Strophe etwas nachlassen, zum Refrain allerdings noch mal richtig reinhauen. Bei „Daydreamer“ handelt es sich um einen sehr ruhigen Titel, der aber weniger dystopisch daherkommt als die anderen Songs.

„Yume no mori“ (japanisch für: Wald der Träume) schafft es mit viel Dynamik eine bedrückende Grundstimmung aufzubauen, wobei hier zu meiner Freude wieder etwas härtere Klänge dominieren. Anschließend: Kontrastprogramm. „Storm to Pass“ erinnert in seiner musikalischen Ausrichtung eher an The XX mit viel Echo und stimmungsvollen elektronischen Elementen. SPIN MY FATE haben sich aber anscheinend vorgenommen, den Hörer immer wieder zu überraschen, und so folgt mit „Scotoma“ einer der härtesten Songs des Albums. Hier vermischen sich Wut und Verzweiflung in gefühlvollen Shouts und harten Gitarren.

Nun geht es, selbstverständlich, wieder in die vollkommen andere Richtung. Der sich und uns in die Lüfte erhebende „Soul Kite“ nimmt uns auf liebevollen, zurückhaltenden Akustikwinden mit auf eine kleine Reise. Ihrem Prinzip treu bleibend, beginnt „Fire“ mit ordentlich Kraft und Härte, entwickelt sich aber zu einem absoluten Abgeh-Track, der live bestimmt besonders viel Spaß macht.

Bei „Camomile“ handelt es sich um eine Mischung aus Intro und Überleitung zu „Whispering Ghosts“, einem absolut radiotauglichen Rock-Song mit eingängigem Chorus, welcher eher depressive Töne in der Strophe aufweist und sich während des Chorus daraus zu erheben sucht.

Den Abschluss bildet „Hey Sir, This World Is On A Verge Of No Return”, einem Titel, der allein in Hinblick auf das weltpolitische Geschehen bereits seine Berechtigung hat. Musikalisch handelt es sich um einen Akustik-Abschluss, welcher überraschenderweise ins Drum’n’Base rüberfadet, was definitiv überrascht.

SPIN MY FATEs neuestes Album ist alles, aber nicht leicht einzuordnen. „Volume I: On A Verge Of No Return“ ist ein absolut vielseitiges Album, wobei die Härte, die in „Tides“ noch zu hören war, etwas verloren gegangen und einer erhöhten Radiotauglichkeit gewichen ist.

Kategorie

V.Ö.

06. Mai 2023

Label

Big Vish Records

Spielzeit

45:06

Tracklist

Progress (Árbol del Tule)

Tell Me What Tomorrow Brings

Daydreamer

Yume No Mori

Storm to Pass

Scotoma

Soul Kite

Fire

Camomile

Whispering Ghosts

Hey Sir, This World Is On A Verge Of No Return

Line Up

Jan Kattner - lead vocals
Patrick Hartz - bass, backing vocals
Simon Bosse - guitar, backing vocals
Jonas Bertels - drums, backing vocals
Marcel Wolf - guitar, backing vocals

Bewertung

1

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