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Mann, Mann, Mann. Die Gründung von STAIND 1995 ist dann doch schon einige Jahre her. Ebenso der letzten Longplayer, der 2011 erschienen ist. Also ganz schön viel Geschichte, zumal die US-Amerikaner damals mit ihrem grungig angehauchten Rock groß geworden sind. Und wie ich gestern in der Dokumentation „The True Story Of Punk – die Erben“ lernen durfte, sind Grunge und Punk ganz eng miteinander verwandt. Sei es, wie es sei.

Schon die ersten Vorabveröffentlichungen haben mein Herz höher schlagen lassen. Den Beginn machte das druckvoll zornige 'Lowest In Me', eine Hymne für alle an einer toxischen Beziehung Leidenden. 'In This Condition' ist ein wehmütiger melodiöser Rocksong, der, wenn es MTV noch in seiner alten Form geben würde, in der Heavy-Rotation hoch und runter gespielt werden würde. 'Cycle Of Hurting' überzeugt mit einer genuin eigenen melancholischen Stimmung, die allerdings überaus energetisch daherkommt. Nur 'Here And Now“ ist ein kleinerer Ausreißer in diesem Quartett, läuft dieser Schmachtfetzen doch Gefahr, allzu sehr in seichte Fahrwasser zu gelangen.

Wenn man so stark vorgelegt hat, könnten die restlichen sechs Songs jetzt natürlich Lückenfüller sein. Aber schon 'Was Any Of It Real' belehrt einen des Besseren, denn der Track gemahnt jenseits der Eingängigkeit in den stilleren, nachdenklichen Passagen doch etwas an die guten DEPECHE MODE. Eine sehr gelungene Mischung. In 'Out Of Time' werden die für STAIND typischen Melancholieregler richtig hochgefahren, aber in der kämpferischen Art und Weise. Weltklasse! Ähnliches gilt für 'The Fray'. Balladiger wird es in 'Better Days', 'Hate Me Too' ist ein weiterer brachialer, unter die Haut gehender Kracher, der titelgebende Track zeigt noch einmal alle Stärken des Albums.

Fazit: STAIND legen nach mehr als zwölf Jahren ein erstklassiges Comeback-Album vor, gelingt es den US-Amerikanern doch, ihren grungigen, alternativen Rocksound überaus frisch klingen zu lassen, indem er sparsam mit elektronischer Düsternis angereichert wird. Der Rest ist mitreißende, unter die Haut gehende Wehmut, gepaart mit zorniger Brachialität und hymnischen Melodien.

Kategorie

V.Ö.

22. September 2023

Label

Alchemy Recordings/ BMG

Spielzeit

Tracklist

01. Lowest In Me
02. Was Any of it Real?
03. Here and Now
04. In This Condition
05. Out of Time
06. Cycle Of Hurting
07. The Fray
08. Better Days
09. Hate Me Too
10. Confessions of the Fallen

Line Up


Bewertung

1

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