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Ein der bekanntesten Deathcorebands hauen ihr inzwischen siebtes Studioalbum auf den Markt. Gegründet 2002 mit einem schnellen Aufstieg in der First-Wave-Deathcore-Szene, wie ich das gerne nenne. Der ursprüngliche Erfolg endete tragischer Weise mit dem Tod von Frontman Mitch Lucker im Jahre 2012. Ein Jahr später übernahm All Shall Perish Sänger Eddie Hermida das Mikro der Band, was allerdings, oh Wunder…, von Fans sehr gespalten aufgenommen wurde. Besonders das 2017 erschienene Self Titled Album „Suicide Silence“ war genretechnisch extrem experimentell und entfernte sich weit von den Ursprungswurzeln, was die Fanbase erneut auf die Probe stellte. Zwar versuchte die Band den Geist des alten Sounds mit dem 2020 erschienenen „Become the Hunter“ wieder einzufangen, was ihnen allerdings nur einigermaßen gelang. Es war der erste Schritt in die, nennen wir es, richtige Richtung, aber es verblieb viel Potential zu weiteren Verbesserungen.

Jetzt stellt sich natürlich die Frage, ob Suicide Silence es mit „Remeber… your must die“ schafft diesen Trend weiter zu verfolgen oder nach einem Schritt in die richtige Richtung, gleich wieder 2 zurück macht. Das Album ist in meinen Ohren ein voller Erfolg. Es ist schöner Suicide Silence Deathcore mit allem, was dazu gehört. Die Qualität ist deutlich höher und der Sound moderner als zu Zeiten von „The Cleansing“ oder „The Black Crown“, aber das Gefühl und der Spirit sind wieder da. Tief gestimmte brachiale Gitarren in abwechslungsreichen Rhythmen die auch mit klassischen Pinch Harmonics mein Deathcoreherz nostalgisch höherschlagen lassen. Die Drums ballern technisch verspielt, aber auch erbarmungslos nach vorne und bringen viel Bewegung in die Nacken der Zuhörer. Die Vocals passen sich wunderbar ins Gesamtbild ein. Ein schöner Mix auch tiefen Growls und hohen Screams bieten eine unglaublich brutale Dynamik und sind auch, ohne Lyrics nachzuschauen, vergleichsweise sehr gut zu verstehen. Probs für Eddies Aussprache und Betonung!

Auch die Songs untereinander bieten eine sehr angenehme Dynamik. Songs wie „Kill Forever“ überzeugen durch ein hohes Tempo und einen unglaublich schönen Groove, während im Kontrast dazu, Songs wie „Full Void“ eher einen langsameren Laid Back Charakter vorweisen – alles natürlich in Deathcorerelation. Auch innerhalb der Songs gibt es einen schönen Kontrast zwischen schnellen Strophen, über eingängigen Refrains bis hin zu abartigen, langsamen Breakdowns und hektisch-chaotischen Gitarrensoli. Träumchen! Hier konnte der Sound des Vorgängeralbums behalten werden, aber deutlich mehr Abwechslung und Groove eingearbeitet werden, was vorher eindeutig fehlte.

Aggressiv, ballernd, böse, roh und mit einem wunderbar nostalgischen Groove hauen die Kalifornier hier eine Platte raus, die es schafft aus den Fehlern der vergangenen Alben zu lernen. Stärken werden behalten und ausgebaut, Schwächen werden so gut es geht ausgebügelt. Harter Deathcore ohne viel Schnick-Schnack direkt aufs Maul. Da kann ich endlich mal wieder sagen: Klassisch Suicide Silence!!!

Kategorie

V.Ö.

10. März 2023

Label

Century Media Records

Spielzeit

39:32

Tracklist

01Remember…
02You Must Die
03Capable of Violence (N.F.W.)
04Fucked For Life
05Kill Forever
06God Be Damned
07Altar of Self
08Endless Dark
09The Third Death
10Be Deceived
11Dying Life
12Full Void 

Line Up

Eddie Hermida – vocals
Chris Garza – guitar
Mark Heylmun – guitar
Dan Kenny – bass
Ernie Iniguez – drums

Bewertung

1