TANKARD sind ein Phänomen und neben SODOM die einzige Band, die durchgängig Thrash gespielt hat, auch als für dieses Genre die Saure-Gurken-Zeit vorherrschte.
Erstaunlich ruhig startet der neue Longplayer, aber allen, die der Verführung erlegen sind, ihr Feuerzeug zu zücken, wird nach dreißig Sekunden durch den Druck aus den Boxen die Flamme ausgepustet. ´War Cry´ ist ein flotter Opener, der hart und straight nach vorne geht, mir aber etwas zu uninspiriert klingt. Das folgende ´Fooled by Your Guts´ macht mir dann schon mehr Spaß - ein gute Laune Thrasher der Marke TANKARD. Leider geht die Formkurve mit dem Titeltrack dann wieder etwas nach unten. Die eingestreuten True Metal Parts wirken deplatziert und nehmen dem Song den Schwung.
Bei dem gelungenen ´Riders Of The Doom´ nehmen die Eintracht Fans dann den Fuß vom Gas, was auch für das folgenden ´Hope Can Die' gilt. Der Song ist mir bis auf den wirklich guten Chorus aber zu öde, da hätte weniger Spielzeit auch gereicht.
Es ist ja gut, Abwechslung in eine Thrash Platte zu bringen. Statt Tracks wie ´R.I.B.´ oder ´ Hope Can’t Die´ hätte ich lieber mal wieder eine Coverversion. Mit ihren Versionen von ´Remedy´, ´Alcohol´, ´Try Again´ oder ´Centerfold´ haben TANKARD (die von TANKWART waren ja nicht so toll) sehr starke Covertracks abgeliefert. Da die Band ihre Wurzeln ja nicht nur im Thrash hat, sollten da doch noch genug Filetstücke zum verwursten geben.
Ab Track sechs gibt es bis zum Schluss TANKARD Songs, wie man sie kennt und liebt. ´ Breakfast For Champions´ beweist, dass die Bierliebhaber auch Songs mit guten, einprägsamen Refrains und gelungenen Strophen abliefern können. Der für mich beste Song des Albums ist der Rausschmeißer ´The Party Ain’t Over ‘Til We Say So´, das ist Partythrash wie er sein sollte. Hoffentlich schafft es dieser Song in das Liveset. Und wo wir bei den Auftritten sind: eigentlich ist seit langem klar, wann eine TANKARD Party (oder zumindest deren offizieller Teil) zu Ende ist, dann, wenn der letzte Ton von ´(Empty) Tankard´ verhallt ist. Schön, dass das neben neuen guten Songs auch so bleiben wird.
Nach einem nicht ganz so gelungenem Anfang macht ´R.I.B.´ auf der B-Seite mächtig Boden gut. Nicht, dass ich falsch verstanden werde, nach dem, was bei TANKARD auf der A Seite eher Mittelmaß ist, lecken sich viele andere Bands die Finger.
Kategorie
V.Ö.
Label
Spielzeit
Tracklist
1. War Cry
2. Fooled By Your Guts
3. R.I.B. (Rest in Beer)
4. Riders Of The Doom
5. Hope Can’t Die
6. No One Hit Wonder
7. Breakfast for Champions
8. Enemy Of Order
9. Clockwise To Deadline
10. The Party Ain’t Over ‘til We Say So
Line Up
Frank Thorwarth - Bass
Gerre - Vocals
Olaf Zissel - Drums
Andy Gutjahr - Guitars