Für viele sind The 69 Eyes wahrscheinlich der Prototyp des Gothic Rock. Seit über 30 Jahren sind die Herren aus Helsinki jetzt mit Eyeliner und Sonnebrillen dabei und das, gerade in ihrer finnischen Heimat, durchaus erfolgreich. Gerade ihre frühen Alben erreichten Gold und Platinstatus. Mit Death of Darkness bringen sie ihr dreizehntes Album heraus.
„Wir wollen unser Evangelium immer weiter verbreiten. Die Hauptmotivation der Band ist es, weiterzumachen, unsere treue Fangemeinde zu erfreuen und unser Publikum zu erweitern.“ Soviel zu den markigen Worten von Sänger Jyrki 69, aber was heißt das jetzt konkret für den neuen Langspieler? Die Antwort steckt schon ein bisschen in der Formulierung. Wie beim Evangelium heißt das vor allem, das alles beim alten bleibt und sich nichts ändert, beziehungsweise modernisiert. The 69 Eyes machen Musik, wie man seit drei Dekaden gewohnt ist. Und so wabert „Death of Darkness“ irgendwo zwischen Langeweile und Belanglosigkeit dahin. Daran ändert auch ein Feature mit Tattooikone Kat von D nichts. Die Tatsache außer acht lassend, das Frau von D nicht im Ansatz die Stimme hat, um gegen das dunkle Timbre von Jyrki 69 zu bestehen, fügt sich der Song auch insgesamt eher in die Belanglosigkeit ein.
Dabei sind die Tracks ansich überhaupt nicht schlecht. Die Melodien sind nett, handwerklich ist das auch gut gemacht, die dunkle Stimme sitzt, gleichzeitig ist es aber glatt und ohne Ecken und Kanten. Damit verkommt ihr neustes Werk allerbestens zur Konsensmusik oder netten Hintergundbeschallung, The Death of Darkness tut nicht weh, aber mehr ist es auch nicht.
Und irgendwie steht dieser neuste, dreizehnte Langdreher der Finnen mit all seinen musikalischen und inhaltlichen Klischees prototypisch für den Gothic Rock und Gothic Metal der letzten Jahre. Es wird sich auf diesem Album nichts, aber auch überhaupt gar nichts getraut. Alles bleibt beim Alten, damit alte Fans bei der Stange bleiben und Neue nicht verschreckt werden. Dabei haben Bands wie Lacrimas Profundere oder The Fright im letzten Jahr gezeigt, das es auch anders geht, das man Altbewährtes mit Mut und frischen Ideen aufwerten kann.
Nach 40 Minuten Laufzeit hat man jeden einzelnen Song schon wieder vergessen, weil man alles so oder so ähnlich schon einmal gehört hat, und das ist mir leider zu wenig.
Kategorie
V.Ö.
Label
Spielzeit
Tracklist
01. Death Of Darkness
02. Drive
03. Gotta Rock
04. This Murder Takes Two [feat. Kat Von D]
05. California
06. Call Me Snake
07. Dying In The Night
08. Something Real
09. Sundown
10. Outlaws
Line Up
Bazie: guitars, backing vocals
Timo-Timo: guitars
Archzie: bass, backing vocals
Jussi 69: drums