Das neue Album, das schlicht den Namen "The Cure" trägt und unter der ägide des Produzenten Ross Robinson (produzierte u.a. Korn und Limp Biskit) life eingespielt wurde, besticht durch eine seit "Wish" (1992) nicht gekannte musikalische Vielfalt, die aber anders als "Wild Mood Swings" (1996) durch eine angry-melancholische Grundstimmung zusammengehalten wird. Während Robert Smith seinen Weltschmerz und seinen ärger der Fangemeinde in Songs wie "Lost", "Labyrinth" oder "Never" um einiges härter, schneller und gitarrenbetonter näher bringt (The Cure rockt wieder! Hat man ja schließlich seit dem Ausstieg des Gitarristen Porl Thompson vermisst), zeigt sich in Liedern wie "Before three" oder "The end of the world" (erste Single, erscheint am 05.07), dass die Band auch positive oder fröhliche Momente hat. Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang "Taking off", ein Popsong ganz im Stile von "Just like heaven", daneben aber auch "Anniversary" und "Going nowhere", Stücke aus der sphärischen Melancholiefraktion. Keine andere Band besticht mit solch einer Vielseitigkeit und Bandbreite und schafft es mit jedem Album aufs neue, etwas nach noch nie Dagewesenes abzuliefern, das aber durch den immer wieder durchschimmernden typischen Cure-Sound vertraut klingt! Fazit: Ein Album der Superlative!
Kersten Lison