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Mit "The Great Cold Distance" gelang den Schweden 2006 dann ein Befreiungsschlag, gleichzeitig wurde ein wahres düsteres Meisterwerk abgeliefert, auf dem tiefster Schwermut mit dem richtigen Maß an harter Riffigkeit versöhnt wurde. Davon zeugen Songs wie 'Deliberation', 'My Twin' oder 'July', die nicht nur als Single veröffentlicht wurden, sondern auch auf den Live-Konzerten immer noch ihren unentrinnbaren Zauber zu verbreiten vermögen. Tracks wie 'Consternation' deuten neben all der Krachigkeit mit ihren spartanisch einfließenden nachdenklichen, atmosphärischen und bis ins kleinste Detail ausgefeilten Passagen den Weg zu den folgenden Alben an, die weniger metallisch, dafür aber umso intensiver, tiefgründiger und dark-rockiger daherkommen.

Das manifestiert sich auch in den immer wieder durchschimmernden Keyboardpartien, die bisweilen an die PARADISE LOST der Host-Ära erinnern ('Rusted' oder 'Journey Through Pressure'). Ein weiteres Markenzeichen ist die sich anbahnende Vielseitigkeit innerhalb der Songs, die zu ungeahnten Wendungen führen kann und mitunter auch das mehrmalige Hören erfordert, ehe sich der Song in seiner ganzen Breite entfaltet ('Increase'). Mehr als überzeugen kann auf diesem Longplayer natürlich auch der Gesang von Jonas Renske, der sich mit jedem Album weiterentwickelt und perfektioniert hat und mittlerweile aus dem Kanon Wehmut, Trauer und Niedergeschlagenheit verbreitender Stimmen nicht mehr wegzudenken ist. Welches Potenzial in den Tracks steckt, ist unter anderem an 'In The White' zu sehen, das auch in seiner "akustischen" Version (vgl. das Live-Album "Sanctitude") bestens funktioniert und gleichzeitig ganz neue Seiten erkennen lässt.

Besonderes Augenmerk ist zudem auf die über die Original-Version hinausgehenden, "geschenkten" Songs zu legen. Die Remixe sind nicht so meins, aber das ist auch Geschmackssache. Getreu der guten alten THE-CURE-Manier hatten auch KATATONIA ihre Singles mit nicht auf dem Album enthaltenen B-Seiten ausgestattet. Auf der 'My Twin' Single befanden sich 'Displaced' und 'Dissolving Bonds', ersteres Lied ist ganz nett, aber durchaus auch verzichtbar, zweiteres ist ein überaus melancholisch melodiöser Kracher, der aufgrund seiner eingängigen Hymnik so nicht auf das Album gepasst hätte, aber nichtsdestotrotz ein Hammer-Song ist! Gleiches gilt für 'Code Against The Code' von der 'Deliberation-Single' und 'Unfurl' von der 'July-Single'. Zwei weltklasse Songs, die unbestreitbar das Zeug zum Klassiker haben, allerdings schon auf der B-Seiten-Collection "Kocytean" auf Vinyl veröffentlicht worden waren.

Fazit: "The Great Cold Distance" klingt auch zehn Jahre nach der Veröffentlichung so frisch wie am ersten Tag und ist nicht nur ein weiterer Wendepunkt in der musikalischen Entwicklung von KATATONIA, sondern immer noch ein Meisterwerk ihres musikalischen Schaffens. Deshalb eignet sich diese Version besonders gut für diejenigen, die sich nach dem aktuellen Album "The Fall Of Hearts" oder nach dem Besuch eines Konzerts der Schweden mit der Bandgeschichte auseinandersetzen wollen. Allen Fans sei dagegen die Deluxe-Edition ans Herz gelegt, die 03. Februar erscheint.

Kategorie

V.Ö.

20. Januar 2017

Label

Peaceville Records

Spielzeit

Tracklist

01. Leaders [4:18]
02. Deliberation [3:58]
03. Soil's Song [4:09]
04. My Twin [3:39]
05. Consternation [3:49]
06. Follower [4:43]
07. Rusted [4:18]
08. Increase [4:18]
09. July [4:43]
10. In The White [4:52]
11. The Itch [4:18]
12. Journey Through Pressure [4:13]
13. My Twin (Opium Dub Version) [4:15]
14. Displaced [5:14]
15. Dissolving Bonds [3:41]
16. In The White (Urban Dub) [5:25]
17. Code Against The Code [3:28]
18. Soil's Song (Krister Linder 2012 Remix) [4:40]
19. Unfurl [4:48]

Line Up

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