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„Und genauso unausdenkbar, hab ich mir dich nicht vorgestellt, und genau deshalb bist du ganz wunderbar“, singen THE HIRSCH EFFEKT auf ihrem neuen Album „Urian“, und besser hätte ich auch meine Erfahrungen nicht zusammenfassen können.

„Urian“ ist ein Album, das einen zum Lächeln bringt, weil es immer wieder unerwartet ist und dabei trotzdem eine vielschichtige, stimmige atmosphärische Geschichte erzählt. Dabei muss definitiv gesagt werden, dass einem der Zugang dazu nicht leicht gemacht wird, denn es ist kein Album, das man so nebenbei laufen lassen kann. Vielmehr möchte „Urian“, dass wir eintauchen in die Extreme zwischen glückseliger Erleuchtung und der tiefsten Schwärze des Abyss, eben den Extremen, die wir in unserem Leben wahrnehmen und erfahren. Dabei wechseln sich fast bardische, ruhige, träumerische Klänge wie in „Agora“ oder „Granica“ ab mit Alternative- und Progmetal-Songs wie „Otus“ oder „Stegodon“ (woraus auch das Einstiegszitat stammt) bis hin zu härtestem Math- bzw. progressive Metalcore-Klängen wie in „2054“, „Urian“ oder „Blud“. Und obwohl hier eine Einordnung versucht wird, sind auch diese Songs noch so unfassbar unterschiedlich, dass die Bezeichnung „Artcore“ als hilfloser Sammelbegriff durchaus nachvollziehbarer wird.

Die Hannoveraner von THE HIRSCH EFFEKT haben mit „Urian“ ein Album geschaffen, das den Hörer unheimlich belohnt, wenn er sich darauf einlässt. Ist es „massentauglich“? Wohl kaum. Aber für anspruchsvolle und aufmerksame Metal-Enthusiasten wurde hier ein Album von wirklich absurder Tiefe geschaffen, das auch beim 100. Hören noch berühren und überraschen wird.

Kategorie

V.Ö.

29. September 2023

Label

Long Branche Records

Spielzeit

52:11

Tracklist

Agora
Otus
2054
Urian
Stegodon
Granica
Blud
Eristys

Line Up

Nils Wittrock – vocals, guitar
Ilja John Lappin – vocals, bass
Moritz Schmidt – drums

Bewertung

1