Wer The Menzingers nicht kennt, dem sei das Quartett als junge, rockige Punkband vorgestellt. In der Tat bekommt man auf der Platte Punk geboten. Mal erscheint er etwas melodiöser („I was born“), mal etwas frecher und rotziger („Time Tables“), mal wird alles zusammengemixt („Deep Sleep“). Diese musikalischen Wendungen werden ganz wesentlich durch die singenden bis kreischenden Gesangsstimmen (Vocals: Tom May, Greg Barnett) zum Ausdruck gebracht („Come here often?“). Was die Platte außerdem ganz interessant macht, ist die zwar etwas unerwartete, aber doch recht gut gelungene Mischung von Punk mit Folkelementen („Male Call“). Textlich bewegen sich die Amerikaner auf der sozialkritischen Schiene.
Die Platte bietet dem Hörer wirklich aus vielen Musikbereichen etwas an. Man findet Punk sowie Folk und auch ein wenig Hardcore zwischendurch. Trotzdem aber fehlt mir persönlich das i-Tüpfelchen. Vielleicht ist es gerade diese Mischung der verschiedenen Genre, die mich ein wenig stört. Auch wenn der Einfluss verschiedener Backgrounds der Musik oftmals guttut, fehlt mir in diesem Fall irgendwie der rote Faden, die eindeutige musikalische Positionierung. Trotz alledem macht „Chamberlain Waits“ auf jeden Fall Spaß.