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Dabei waren Danny Bowes und seine Jungs eigentlich nie so richtig weg. Klar, das letzte Album „Bang!“ erschien bereits 2008 und die Jungs haben auch mehr als einmal ihren Abschied bekannt gegeben. Doch erstens sind sie schließlich doch immer wieder mit einem neuen Album aufgetaucht und zweitens zeigten sie sich auch in Zeiten der Auflösung immer wieder gemeinsam auf der Bühne. So enthält die Deluxe Version der neuen Scheibe z.B. auch einen Mitschnitt vom Auftritt in WACKEN 2015.

So oder so, die britischen Hardrocker haben seinerzeit mit Alben wie „Backstreet Symphony“ oder „Laughing on Judgement Day“ wirklich zeitlose und grandiose Hardrock Alben abgeliefert. Später wurde stärker experimentiert, die Songs wurden z.T. funkiger und die Briten mussten für ihre Alben mitunter herbe Kritik einstecken. Ich persönlich fand ja auch „The Thrill of It All“ durchaus gelungen, obwohl einige Zeitgenossen dies anders sahen. Während damals wie heute einige Kollegen die angebliche Austauschbarkeit der Band kritisieren, muss ich feststellen, dass Danny Bowes Stimme für mich zu den herausragenden Organen im europäischen Hardrock gehört und zudem weißt das Songwriting von Luke Morley & Co durchaus immer eine eigene Handschrift auf. Entsprechend ist auch „Wonder Days“ als typische THUNDER Scheibe sofort zu erkennen. Anders als bei einigen Alben der Vergangenheit hat der Fünfer deutlich mehr Wert auf die hardrockende Seite der Band gelegt. Im Vordergrund stehen die Gitarren und der rockende Groove. Der Rock’n’Roll des abschließenden „I Love The Weekend“ unterstreicht die Wurzeln der Band, die über die gesamte Spielzeit zeigt, dass sie keine Teenyband mehr ist. Die Songs klingen erwachsen, nach einem Abend im Bluescafe bei dem das gesetztere Publikum lieber einen guten Wein als ein Dosenbier trinkt. Dennoch dürften die Songs auch auf der großen Rockbühne wie in Wacken oder im Stadion funktionieren.

Coverartwork und musikalischer Inhalt von „Wonder Days“ passen zusammen: Das 10. Studioalbum von THUNDER klingt eher nach gemütlichem Familienabend als nach jugendlicher Revolution. Dennoch liefern Bowes, Morley & Co genau das ab, was die Fangemeinde erwartet: Gediegene Hardrocker mit eingängigen Melodien, singenden Gitarren und kernigen Riffs, die vom treibenden Rhythmus vorangetrieben werden. „Wonder Days“ steht für mich nicht in Konkurrenz zu einem Album wie „Backstreet Symphony“, sondern es stellt vielmehr ein authentisches, unaufgeregtes Hardrockalbum dar, welches deutlich macht, worauf Thunder anno 2015 Bock haben.

Kategorie

V.Ö.

13. Februar 2015

Label

ear Music

Spielzeit

Tracklist

1. Wonder Days
2. The Thing I Want
3. The Rain
4. Black Water
5. The Prophet
6. Resurrection Day
7. Chasing Sha
dows
8. Broken
9. When The Music Played
10. Serpentine
11. I Love The Weekend

Line Up

Vocals - Danny Bowes
Guitars - Luke Morley
Drums - Harry James
Guitars, Keyboards - Ben Matthews
Bass - Chris Childs

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