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Tigertailz - For A Few Dollarz More (The Archive Vol 1)


Es begann alles mit einem Zettel im Spillers Records Store in Cardiff, den Schlagzeuger Ian Welch und Bassist Pepsi Tate dort aufgehängt hatten, um Musiker für ihre Band zu finden. Jay Pepper bot sich als Gitarrist an und gemeinsam mit Phil Harling and Sänger Jim Dovey wurden TIGERTAILZ aus der Taufe gehoben.

Als 1987 das Debüt „Young and Crazy“ veröffentlicht wurde, war Dovey bereits nicht mehr dabei und auch Drummer Welch war durch Ace Finchum ersetzt worden. Am Mikro stand nun Steevi Jaimz. Zumindest optisch toppten die Waliser die meisten amerikanischen Hair Metal Truppen: schriller und toupierter ging nicht. Musikalisch erinnerte das Ganze durchaus an die Engländer von WRATCHCHILD, aber auch an eine Mischung aus MÖTLEY CRÜE und den bluesigeren DOGS D’AMOUR. Neben der ersten Single „Livin‘ Without You“ enthielt das Debüt mit „She’z too hot“, „Star Attraction“ oder „Shoot To Kill“ eine Reihe ordentlicher Nummern und auch die Ballade „Fall in Love Again“. Abgesehen von einem gewissen Exotenbonus, konnten TIGERTAILZ mit dem Debüt jedoch noch nicht so richtig punkten. Denn so schillernd und extravagant wie die Outfits der Glam Metaller waren die Songs damals nicht.
Das Album wurde nun mit drei Demo Aufnahmen angereichert. Diese sind ganz interessant, klingen aufgrund des Drumcomputers aber doch eher schräg, vor allem „Body & Soul“ ist eher ein Song für die Kuriositätenkiste. Die Tracks klingen eher nach Disco als nach Hair Metal.
Als sich auf der dem Album Release folgenden Tour herausstellte, dass die Chemie in der Band nicht so richtig stimmte, musste Steevi Jaimz den Hut nehmen. Neuer Mann am Mikro wurde nun Kim Hooker, der optisch entfernt an Blackie Lawless erinnerte.
Mit der neuen Mannschaft wurde „Livin‘ Without You“ neu eingespielt und als EP mit „Nine Livez“ und „For A Few Dollarz More“ wiederveröffentlicht. Es folgte „Love Bomb Baby“ und damit auch einer der größten Erfolge der Briten. Deutlich radiotauglicher, amerikanischer und vor allem besser, enterten TIGERTAILZ mit ihrem Zweitwerk „Berzerk“ die UK Album Charts und kletterten bis auf Platz 36. Der Qualitätsunterschied in Sachen Songwriting wurde vor allem im direkten Vergleich der Balladen deutlich, denn „Heaven“ ist bis heute eine grandiose Power Ballade, die sich vor dem Schmuserock „Made in the USA“ nicht zu verstecken braucht. Als Bonus wurde bei der vorliegenden Veröffentlichung der Song „CheapTrick“ von einer Kerrang Flexi Disc ergänzt. Neben den herausragenden Hits enthält aber auch „Berzerk“ nicht nur gelungene Songs.
Als dritte CD im Bunde hat man Singles, Livesongs und Raritäten zusammengetragen, um das Bild passend abzurunden. Cool finde ich dabei beispielsweise die Coverversionen von METALLICAs „Creeping Death“ und MEGADETHs „Peace sellz“, welche 1990 die B-Seite der „Heaven“ Auskopplung zierten. Insofern ist der Titel dieser dritten CD auch etwas irreführend, da es sich vor allem um den Inhalt der Singles bzw. EPs der frühen Bandgeschichte handelt. Trotzdem in Ordnung.
Nachdem Pepsi Tate (R.I.P.) bereits 2007 verstorben ist, ist die Band in wechselnden Line Ups bis heute aktiv und auch Frontmann Kim Hooker hat eine neue Band am Start.
Mich haben seinerzeit „Love Bomb Baby“ und „Heaven“ absolut geflasht – und damit war ich sicherlich nicht alleine. Ich fand auch das Cover von der „Berzek“ Scheibe so geil, dass ich mir die Picture Disc zugelegt hatte. Musikalisch ist bei TIGERTAILZ nicht alles Gold was glänzt, aber die Waliser haben doch eine gehörige Duftmarke in Sachen europäischem Hair Metal gesetzt und insofern gehören die Alben auch in jede Sammlung. Wer keine Katzenallergie und noch keines der Alben von TIGERTAILZ im Schrank hat, der sollte bei „For A Few Dollarz More (The Archive Vol 1)“ auf jeden Fall zuschlagen! Leider ist mir bislang nicht bekannt, dass es auch eine Vinyl Version geben wird.
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