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Mitte der 90er lernte ich relativ gleichzeitig zwei Releases von TOKYO BLADE kennen: Das damals aktuelle „Burning Down Paradise“ Album und die bereits gut 10 Jahre alte „Midnight Rendezvous“ EP. Beides klang vollkommen unterschiedlich, aber beides gefiel. Mit „Time is the Fire“ zeigen sich die Briten abermals wandelfähig.

Die Mitglieder des aktuellen Line-Ups der NWoBHM-Veteranen spielten auch entweder auf der EP oder besagtem Album – oder auf beiden Veröffentlichungen. Und während ich die letzten Alben „Dark Revolution“ und „Fury“ recht düster fand, klingt „Time is the Fire“ für meinen Geschmack deutlich anders – und doch auch zeitweise melancholisch. Mehr als sonst klingen für mich THIN LIZZY in den Songs durch („The 47“, „Soldier On“, „The Six Hundred“). In Tracks wie „Man on the Stair“ oder „The Enemy Within” geht man recht metallisch zur Sache, wobei die Akkorde oft zerlegt werden, was einerseits eine gewisse Härte erzeugt, aber auch eine gewisse Schwermütigkeit. „The Enemy within“ und „Going With the Flow“ klingt beispielsweise wie ein sehr langer Song, da man sich beim Songwriting doch zu sehr selbst kopiert. Da ist man doch dankbar, wenn zwischendurch mal ein schmissiger Metal-Song wie „The Devil In You“ oder „We Burn“ eingeschoben wird. Der eingängigste Song ist für mich vielleicht „Written In Blood“, welcher ebenfalls mit deutlichem THIN LIZZY Einschlag daherkommt.
Mit 75 Minuten fällt „Time is the Fire” vergleichsweise lang aus. Man muss allerdings sagen, dass ein Song wie „Soldier On“ musikalisch auch nach deutlich weniger als 5.20 Minuten auserzählt ist. TOKYO BLADE verpassen es meiner Meinung nach hin und wieder, die Songs auf das Wesentliche zu reduzieren und fahren dann gerne mal eine Extrarunde zu viel. Hinzu kommt, dass den Songs stellenweise das Quäntchen Kraft und Durchschlagkraft fehlen, so dass die Scheibe für mich etwas an Energiearmut leidet und somit nicht in jeder Situation der passende Soundtrack für mich ist. Neben „Man on The Stair“, „Written in Blood“ oder „We Burn” gibt es doch auch viel Mittelmaß und gewisse Längen. So ganz hundertprozentig zünden will bei mir auch nach dem x-ten Durchlauf eigentlich keiner der Songs.
Fazit: TOKYO BLADE liefern mit „Time Is The Fire” ein recht traditionelles Album ab, welches nicht schlecht ist, aber gewisse Längen aufweist und streckenweise eher auf Sparflamme läuft.

Kategorie

V.Ö.

17. Januar 2025

Label

Dissonance

Spielzeit

ca. 75 min

Tracklist

1. Feeding The Rat
2. Moth To The Fire
3. Man On The Stair
4. Are You Happy Now
5. The Enemy Within
6. Going With The Flow
7. The 47
8. The Devil In You
9. Soldier On
10. Don’t Bleed Over Me
11. Written In Blood
12. The Six Hundred
13. We Burn
14. Ram

Line Up


Alan Marsh - vocals
Andy Boulton - guitars
John Wiggins - guitars
Steve Pierce - drums
Andy Wrighton – bass

Bewertung

1

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