Mit „Ragnarok“ kommt nun – nur ein halbes Jahr später – der nächste Streich des Vierers, diesmal direkt aus dem Studio.
Weder im Line-up, noch im Stil hat sich großartig etwas geändert. Wozu auch? Schon der Vorgänger begeisterte durch seine Kombination von überragender Instrumentierung, traditionell nordischen Liedern in Landessprache und Frontmann Heri Joensens großartiger Stimme. Für „Ragnarok“ wurde vielmehr an den Feinheiten geschraubt, die dem Vorgänger-Album zum Schluss noch ein wenig den Wind aus den Segeln des Drachenbootes nahm. Herausgekommen ist ein Konzeptalbum, das eine Geschichte erzählt, die sich am Ende unweigerlich zum Titeltrack „Ragnarok“ aufschaukelt. Auffallend sind vor allem die wunderschönen, minutenlangen Interludien ohne Gesang, welche zwischen die einzelnen Kapitel geschoben wurden und mit einer musikalischen Intensität und Vielfalt aufwartet, die mit den eigentlichen „Erzähl-Tracks“ des Albums um die Wette eifert.
Mit ihrer Hilfe und einer weiteren, satten Produktion schaffen es Týr diesmal, auch bis zur letzten Minute noch zu begeistern. „Ragnarok“ dürfte mit Sicherheit eines der großen Genre-Alben des Jahres sein – und auch auf dem Wacken 2007 begeistern, wo Týr ebenfalls auftreten werden.