An U2 scheiden sich die Geister. Und wenn sich der Kollege Zwingelberg zwischen der irischen Rockband und Fußpilz entscheiden müsste, bin ich mir nicht sicher, ob seine Wahl auch wirklich auf U2 fallen würde.
Nichtsdestotrotz bleibt festzuhalten, dass die Mannen um den Weltverbesserer Bono mit ihrer Musik, vor allem in den 80er und 90er Jahren, doch ganze Generationen geprägt haben. Man denke nur an das legendäre Live-Album „Under A Blood Red Sky“ mit Hits wie '11 O'Clock Tick Tock', 'New Years Day' oder 'Sunday Bloody Sunday', das auf vielen Klassenfahrten für den Hintergrundsoundtrack feucht fröhlicher Abende gesorgt haben soll. Zumindest gilt das für die Dorfjugend des Landkreises Wolfenbüttel, als sie auf auf Fehmarn war.
Welche Party war damals ohne 'Pride' denkbar? Nicht zu vergessen sind das Jahrhundertalbum „The Joshua Tree“ mit 'Exit' und schließlich der in Berlin kurz nach dem Mauerfall aufgenommen Longplayer „Achtung Baby“ mit legendären Titeln wie 'The Fly' oder 'Until The End Of The World'. Dann gingen U2 den selben Weg wie METALLICA und schafften es trotz aller Bemühungen und einzelner Top-Songs nicht mehr, ein wirklich gutes Album aufzunehmen. Sei es drum.
Nun sind die gealterten Rockstars so wie so viele schon vor ihnen auf die Idee gekommen, vierzig Lieder ihres Backkatalogs noch einmal in neuer Form aufzunehmen, und zwar in schlechter alter „Unplugged-Manier“ instrumental sehr reduziert. Das hat schon bei NIRVANA und THE CURE nicht geklappt und es funktioniert auch hier nicht. Mit dem Ziehen des Steckers und dem weitgehenden Verzicht auf Stromgitarren hat man den meisten Songs auch gleich ihre Seele geraubt. Dabei hätte es durchaus die Chance gegeben, den Liedern auch in reduzierter Form neues Leben einzuhauchen, wenn man vielleicht Steve Wickham (ex-THE WATERBOYS) gefragt hätte, ob er wie damals auf dem „War“-Album die eFiddle spielen möchte.
Aber genug des Gemeckers. Durchaus hörenswert sind 'One', 'Pride', 'Ordinary Love', 'With Or Without You', Stay' und 'Sunday Bloody Sunday'.