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Pünktlich zum Beginn der Festival Season präsentieren UNLEASH THE ARCHERS ihr nunmehr 6. Studioalbum „Phantoma“. Seit ihrem Debütalbum hat sich UNLEASH THE ARCHERS von klassischem Metal hin zu einer komplexen Verschmelzung von Sci-Fi-Thematiken und Powermetal entwickelt, was ihnen eine einzigartige Position im Genre verschafft. Das nächste Konzeptalbum der Dungeons & Dragons spielenden Powermetaller hat erneut Sci-Fi-Einflüsse, verbindet diese aber mit dem Schwerpunktthema Künstliche Intelligenz und zeigt, dass auch das absolut funktionieren kann.

Nachdem die letzten beiden Alben, Apex und Abyss, grundsätzlich im selben Universum angesiedelt waren, bleiben wir dieses Mal in heimischen Gefilden auf der Erde der Zukunft. Wir begleiten Phase 4 / Network Tier 0 unit - model A (engagierte Leser werden das Akronym daraus bilden und feststellen, dass es identisch mit dem Titel des Albums ist!) bei seinem emotionalen Erwachen (Ghost in the Shell lässt grüßen!) und wie es die planetaren und gesellschaftlichen Probleme wahrnimmt. Dabei beschreibt uns der Opener „Human Era“ erst einmal unser eher heruntergewirtschaftetes Umfeld bevor es mit „Ph4/NT0mA“ direkt richtig in die Vollen geht. Ashley Slayes legt direkt in Tonhöhen los, die die meisten von uns noch nicht mal vor dem Stimmbruch erreicht hätten. Auch das treibende Schlagzeug findet sich wieder und wir wollen zusammen mit Phantoma endlich den Aufbruch wagen. Eine ungefähre Idee, wo es hingehen soll findet unser AI-Model in „Buried in Code“, mit 3:39 der mit Abstand kürzeste Titel des Albums und wohl auch ein Stück weit mit Gesellschaftskritik an der aktuellen Arbeitswelt bestückt. Ein wunderbares Gitarrensolo zum Ende hin rundet das ganze ab.

Doch während der Aufbruch noch erhebend daherkommt, folgt mit „The Collective“ ein wahrer Heavy-Metal-Brecher, der gleichzeitig auch sehr viel düsterer wird. Hier wird auch das erste Mal geshouted, was immer ein exzellenter Kontrast zur phänomenalen Stimme von Ashley Slayes darstellt. Wer bei dem sich wiederholendem „We are the collective“ zum Ende des Songs keine Borg-Flashbacks bekommt, bekommt aber spätestens nach dem absoluten gigantischen Gitarrensolo, welches sich anschließt, Gänsehaut.

In „Green & Glass“ fühlt man eine bittersüße Nostalgie, die durch die wehmütige Melodie und den scharfen Textkontrast intensiviert wird. Allein der musikalische Wandel dieser Emotionen wird so geschickt durch das (schon fast obligatorische) Gitarrensolo und den damit einhergehenden tonalen Veränderungen umgesetzt, dass die Emotionen auch in einem selbst Einzug halten.

Wer bei „Gods in Decay“ leichte 80s Vibes verspürt, liegt absolut richtig. Der Refrain ist eine absolute Mitsing-Hymne. Unerwarteter Weise folgt darauf mit „Give It Up Or Give It All“ nicht nur der längste Song des Albums, sondern auch eine wunderbare Metalballade. Das die Band auch dazu in der Lage ist, zeigt sich hier beeindruckend und live werden hier wohl viele Feuerzeuge (oder Smartphones) den Weg in die erhobenen Hände finden.

Mit „Ghosts In The Mist“ beginnt langsam der Ausklang des Albums; dass dieser mit Synth-Elementen daherkommt, damit hatte ich nicht gerechnet. Sie passen jedoch erstaunlich gut in das eher düster und schwer daherkommende musikalische Geflecht. Besonders die super harte Bridge hat es mir hier angetan, bindet sie doch den leichten Gruselfaktor, den Geister so innehaben, gut in den Song mit ein.

Anschließend begibt sich Phantoma auf die Suche nach Vergeltung. „Seeking Vengeance“ tut alles, damit wir dem Album noch nicht entkommen können. Aggressiv, schnell, brutal, gnadenlos und einer meiner Lieblingstracks des Albums.

Doch was tun nach der erfolgreichen Vergeltung? Diese Frage stellt sich Phantoma im Album-Closer „Blood Empress“. Der Song ist ein ganzes Stück langsamer, aber nicht weniger catchy verabschiedet sich und uns aber zum Ende hin mit unfassbar viel Kraft und der Entscheidung Phantomas. Wie die aussieht, soll man aber doch selbst erfahren.

‚Phantoma‘ ist eine faszinierende Reise durch die Zukunft der Menschheit und der KI, die Fans von anspruchsvollen Konzeptalben und epischen Metal-Sounds gleichermaßen begeistern wird. Für diejenigen, die sich in komplexe Geschichten vertiefen möchten, während sie kraftvollen Soundtracks lauschen, ist dieses Album ein Muss. Ein weiteres, wirklich gutes Album haben die Bogenschützen da auf uns losgelassen!

Kategorie

V.Ö.

10. Mai 2024

Label

Napalm Records

Spielzeit

56:14

Tracklist

1.   Human Era
2.   Ph4/NT0mA
3.   Buried In Code
4.   The Collective
5.   Green & Glass
6.   Gods In Decay
7.   Give It Up Or Give It All
8.   Ghosts In The Mist
9.   Seeking Vengeance
10.  Blood Empress

Line Up

Brittney Slayes - Vocals
Scott Buchanan - Drums
Grant Truesdell - Guitar, Vocals
Andrew Kingsley - Guitar, Vocals
Nick Miller - Bass

Bewertung

1

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