Songs wie 'Number One Blind' wurden zu Hits einer ganzen Generation. Doch der schnelle Erfolg hatte auch seine Tücken und der Ausstieg von Nina Gordon besiegelte das Ende der klassischen VERUCA SALT, auch wenn Louise Post noch für einige Alben weitermachte.
Doch auch hier bewahrheitete sich die prophetische Liedzeile von Robert Smith (THE CURE) „Nothing ever lasts forever“, in diesem Fall eben für die Entfremdung und Trennung. Und so können wir nun mit „Ghost Notes“ den Reunion-Longplayer in den Händen halten, der auf unglaubliche Weise den typischen VERUCA-SALT-Sound in das neue Jahrtausend rettet, ohne in irgendeiner Weise angestaubt zu klingen, und zugleich unter Beweis stellt, wie sehr wir diese Musik vermisst haben. Da wären zum einen die Songs, die zunächst eine nahezu akustische und friedvolle Ruhe zelebrieren, ehe sich der unbändige riffige Sturm eruptiv Bahn bricht. Dazu gehört nicht nur das schon vorab veröffentliche 'The Museum Of Broken Relationships', das zudem noch durch seine großartigen Bassläufe das Zeug zum Klassiker hat, sondern auch das insgesamt ruhigere 'Alternica' mit fanfarenartigem Schluss inklusive Glocken, Streicher und Bläsern. Zum anderen gibt es natürlich auch die um einiges rockigeren Tracks, wie den Opener 'Love You Less', 'Laughing In The Sugar Bowl' oder 'I'm Telling You Now', feinster, straighter Rock zum Aufdrehen. In eine ähnliche Richtung, aber etwas entschleunigter schlägt das rotzige 'Black And Blond' ein.
Nahezu epische Ausmaße nimmt 'Prince Of Wales' an, ein musikalisch äußerst intensives Wechselbad der Gefühle, das, genau so wie 'The Sound Of Leaving' eindrucksvoll beweist, wie komplex, abwechslungsreich und damit gekonnt das Songwriting daherkommt. Denn besser hätte man die verschiedenen Facetten des Verlassens zwischen zerbrechlich, trotzig, optimistisch oder nachdenklich nicht zum Ausdruck bringen können. Vor diesem Hintergrund muss noch 'Empty Bottle' erwähnt werden, ein quirliger Powersong in den unterschiedlichsten atmosphärischen Schattierungen und einem phantastischen, nachdenklichen Schluss inklusive Gänsehautgarantie!
Fazit: Der Longplayer „Ghost Notes“ zeigt die wiedervereinigte Original-Besetzung von VERUCA SALT in Hochform, besticht er doch seine rotzige Authentizität, seine melodische Intensität und seine unvorhersehbare Abwechslung in Puncto Songwriting, ganz so, als ob das Quartett niemals von der Bühne verschwunden gewesen wäre. Alternative Rock at its best, der mit jedem erneuten Hören immer besser wird! Kaufen!
Kategorie
V.Ö.
Label
Spielzeit
Tracklist
Line Up
Louise Post (Gitarre, Gesang)
Nina Gordon (Gitarre, Gesang)
Jim Shapiro (Drums)
Steve Lack (Bass)