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Musikalisch ist “Solens Rötter ein Spagat zwischen dem rauen, nordischen Ursprung der Band (“Till Fjälls”, “Ödemarkens Son”) und den stark progressiv angehauchten Vorgängeralben (“The Focussing Blur”, “Visions From The Spiral Generator”, Cosmic Genesis”) geworden. Für viele Fans waren nun gerade die beiden ersten Scheiben, das Maß der Dinge, denn umso weniger konnten sie mit den letzten Alben anfangen. Ich selbst war nie der Riesen-Vintersorg Fan, habe die Band aber dennoch die letzten Jahre über verfolgt und fand keines ihrer Werke schlecht. Auch hier geben Vintersorg sich wieder sehr folkloristisch, deshalb würde ich eher von schwarzmetallisch angehauchtem Folk Metal sprechen, als von folkloristisch angehauchtem Black Metal. Auch hier sind zum eigentlichen Musikgeschehen begleitend, neben dem Keyboard wieder bezaubernde Klänge in Form von Flöten, Harfen und Violinen zu vernehmen. Die alle in der Landessprache (schwedisch) eingesungenen Titel gehen gut ins Ohr, allerdings auch nicht sofort, braucht man mit dieser Scheibe doch ein paar Anläufe um warm zu werden. Die Band streut auch hier und dort allzu gerne mal vertrackte Prog-Elemente in Gestalt von urplötzlichen Tempo-/Melodiewechseln und frickeligen Gitarrenriffs und Soli ein. Diese musikalischen Ausflüge wirken manchmal, als hätte man sich das ein oder andere bei den genialen Opeth abgeschaut. Die Professionalität dieser Überband erreicht man dennoch zu keinem Zeitpunkt und auch ansonsten hat man musikalisch gesehen wenig gemein. Vintersorg gefällt mir hier definitiv besser als bei Borknagar, die zwar mit ihm zusammen auch keine schlechten Alben abliefern, dennoch qualitativ ziemlich nachgelassen haben nach dem Weggang von Sänger Garm (Ulver), dem er gesanglich einfach nicht ansatzweise das Wasser reichen kann. Dazu sind die beiden Typen aber auch viel zu unterschiedlich von ihrer Stimme und in ihrer künstlerischen Art. Was bleibt ist trotzdem ein überdurchschnittliches, nettes, typisch skandinavisches Folk Metal Album mit den typischen Zutaten. Der Großteil meiner Schreiberkollegen von der Konkurrenz hatte für “Solens Rötter” bisher entweder nur Lob übrig oder war voll des Spottes. Ich kann mich da allerdings weder den einen, noch den anderen anschließen. Vintersorg haben weder eine Überscheibe noch ein auch nur im Ansatz schlechtes Stück Musikgeschichte geschrieben. Es ist ein tolles Album geworden, dass das Potential der Schweden nach oben offenbart und bereits jetzt darf man gespannt sein, was die Jungs in Zukunft noch so auf die Beine stellen werden.

Kategorie

V.Ö.

27. April 2007

Label

Napalm Records

Spielzeit

Tracklist

Line Up

Tags


Bewertung

1

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