Stellte bei Letzterem druckvolle Aggressivität mit heftigen Riffs, treibenden Drums und tiefe shoutartige Vocals trotz aller Eingängigkeit ein verbindendes Grundgerüst dar, so gehen WE CAME AS ROMANS den eingeschlagenen Weg Richtung melodischer Hymnik konsequent weiter. Zwar gibt es auch weiterhin noch Songs, die mächtig Druck machen ('Defiance'), eine erfrischende Portion Aggressivität verbreiteten und auch mit dem ein oder anderen Breakdown aufwaten können, wie der Opener 'Regenerate' (Neben dem groovigen 'Tear It Down' der wohl metalcorigste Song), doch ist hier schon eine interessante "LINKIN-PARKisierung" zu beobachten, was das Mehr an elektronischen und hymnischen Elementen angeht. Im Kontrast zu den heftigeren und metallischeren Partien entstehen so richtig intensive, tiefgründige und charaktervolle Songs, die aber mitunter auch im Radio gespielt werden können ('12:30').
Das stellt auch der Song 'Blur' unter Beweis, der phasenweise in puncto Melodik und Dynamik auch als Punk-Hymne durchgehen könnte. In nahezu groovige Discotauglichkeit kommt 'Savior Of The Week' daher, ein Track, der auch in ganz anderen musikalischen Gefilden wildert. Alternativer Rock mit barocker Dichte im Stile von SUNRISE AVENUE und MUSE ist das Aushängeschild von 'Flatline'. Kraftvoll eingängig mit einigen Ecken und Kanten gibt sich 'Who Will Pray', während 'The World I Used To Know' eine unter die Haut gehende melancholische Mischung aus NICKELBACKscher Griffigkeit und BLINK-182mäßigem Flair ist. Wahrscheinlich extra für Kuschrelrock-Momente scheint das powerballadeske "Memories" geschrieben worden sein, auch wenn es durchaus seine heftigen Momente hat.
Fazit: WE CAME AS ROMANS legen mit ihrem gleichnamigen neuen Longplayer einen würdigen Nachfolger für "Tracing Back Roots" vor, der sich konsequent vom Metalcore entfernt und eine interessante Melange aus der früheren LINKIN-PARKschen Intensität, aus NICKELBACKmäßiger Eingängigkeit und BLINK182er Frische bietet, auch wenn der Vorwurf der Radiotauglichkeit und Kommerzialisierung nicht lange auf sich warten lassen wird. Aber so what!
Kategorie
V.Ö.
Label
Spielzeit
Tracklist
Line Up
Dave Stephens - Vocals
Kyle Pavone - Vocals
Joshua Moore - Guitar
Lou Cotton - Guitar
Andy Glass - Bass
Eric Choi - Drums