Umgeben von hohen Bergen und nur schwer zugänglich liegt Pleshiwar im Norden Indiens. Besonders einladend dürfte das entlegene Bergdorf demnach nicht sein und die Mucke auf dem ersten Longplayer von WELCOME TO PLESHIWAR klingt auch nicht gerade wie der Chorgesang der Gläubigen im Tempel der Gerechtigkeit.
Voll schwermütige Gitarren, durchsetzt von Keyboardklängen und getrieben von krachendem Schlagzeug, so präsentieren sich die Marburger auf ihrem Debüt „Apostasy“. In bester MY DYING BRIDE, alter PARADISE LOST, CEMETARY oder DARK TRANQUILITY Manier growlt sich Sänger Sascha durch die Songs, variiert seinen Stil aber dankenswerterweise häufig, so dass je nach Erfordernissen auch mal wehleidig gesungen oder wütend gebellt wird. Dabei wirken die Songs sehr homogen und man merkt eigentlich nicht, dass man vom titelgebenden „Apostasy Pr. I“ bereits in „Sorrow“ angekommen ist, welches an dritter Stelle der Playlist steht. Da, abgesehen vom finalen „Apostasy Pt. II“, kein Song die Grenze von sechs Minuten unterschreitet, finden Stimmungen genügend Raum in den Songs und auch Details können entsprechend ausgearbeitet werden. So entführt „Darkness Within Light“ den Hörer in düstere musikalische Schluchten voller Wehmut, nur um vom anschließenden schnellen „Praying Mantis“ unsanft in die Wirklichkeit zurückgeholt zu werden. Für mich ist dies der Song mit dem wohl höchsten Wiedererkennungswert. Erwähnenswert ist sicherlich, dass die Band Saschas Stimme offenbar in erster Linie als „Instrument“ versteht, denn die Vocals sind im Mix auf eine ebene mit den anderen Instrumenten gebracht worden und stehen niemals im Vordergrund.
Die bereits angesprochene Homogenität der Songs entpuppt sich für „Apostasy“ als Fluch und Segen gleichermaßen. Denn während die gesamte Scheibe als Gesamtwerk seine Wirkung entfaltet, fällt es auch nach häufigerem Hören schwer, einzelne Songs im Gehör bzw. Gedächtnis zu behalten. Herausragende „Hits“ sucht man also vergebens und „Apostasy“, welches übrigens von Andy Classen im Stage One Studio produziert wurde, sollte unbedingt immer als Gesamtwerk gesehen und genossen werden.
Neben der Musik sei an dieser Stelle unbedingt auf das grandiose Artwork hingewiesen, welches das Innere eines düsteren Tempels zeigt und von der Idee an so manches MORGANA LEFAY Cover erinnert – nur mangelte es damals meist an der richtigen Umsetzung. Leider konnte ich keine Information zum Künstler finden, doch eins ist klar: Dieses Cover schreit nach dem LP-Format.
WELCOME TO PLESHIWAR liefern mit „Apostasy” ein amtliches Gothic Death Metal Album im Stile der 90er Jahre ab und bedienen damit eine Hörerschaft, die den Meisterwerker einstiger Wegbereiter wie PARADISE LOST hinterhertrauern. Songwriting, Arrangements, Produktion und Aufmachungen greifen die düstere Atmosphäre des Genres perfekt auf. Letztlich reduziert sich meine Kritik vor allem auf den Aspekt Eingängigkeit, denn obwohl das Songwriting gut ist, bleibt nach den knapp 38 Minuten zu wenig beim Hörer hängen. Aber ein Debütalbum ist ja bekanntlich nicht aller Tage Abend, so dass man darauf hoffen darf, dass der Vierer aus Marburg zukünftig noch weiter an dieser Schraube stellt. Unterm Strich bleibt ein hörenswertes Debüt mit erstaunlichem Fingerspitzengefühl für die düsteren Künste des 90er Jahre Gothic Death Metal.
Voll schwermütige Gitarren, durchsetzt von Keyboardklängen und getrieben von krachendem Schlagzeug, so präsentieren sich die Marburger auf ihrem Debüt „Apostasy“. In bester MY DYING BRIDE, alter PARADISE LOST, CEMETARY oder DARK TRANQUILITY Manier growlt sich Sänger Sascha durch die Songs, variiert seinen Stil aber dankenswerterweise häufig, so dass je nach Erfordernissen auch mal wehleidig gesungen oder wütend gebellt wird. Dabei wirken die Songs sehr homogen und man merkt eigentlich nicht, dass man vom titelgebenden „Apostasy Pr. I“ bereits in „Sorrow“ angekommen ist, welches an dritter Stelle der Playlist steht. Da, abgesehen vom finalen „Apostasy Pt. II“, kein Song die Grenze von sechs Minuten unterschreitet, finden Stimmungen genügend Raum in den Songs und auch Details können entsprechend ausgearbeitet werden. So entführt „Darkness Within Light“ den Hörer in düstere musikalische Schluchten voller Wehmut, nur um vom anschließenden schnellen „Praying Mantis“ unsanft in die Wirklichkeit zurückgeholt zu werden. Für mich ist dies der Song mit dem wohl höchsten Wiedererkennungswert. Erwähnenswert ist sicherlich, dass die Band Saschas Stimme offenbar in erster Linie als „Instrument“ versteht, denn die Vocals sind im Mix auf eine ebene mit den anderen Instrumenten gebracht worden und stehen niemals im Vordergrund.
Die bereits angesprochene Homogenität der Songs entpuppt sich für „Apostasy“ als Fluch und Segen gleichermaßen. Denn während die gesamte Scheibe als Gesamtwerk seine Wirkung entfaltet, fällt es auch nach häufigerem Hören schwer, einzelne Songs im Gehör bzw. Gedächtnis zu behalten. Herausragende „Hits“ sucht man also vergebens und „Apostasy“, welches übrigens von Andy Classen im Stage One Studio produziert wurde, sollte unbedingt immer als Gesamtwerk gesehen und genossen werden.
Neben der Musik sei an dieser Stelle unbedingt auf das grandiose Artwork hingewiesen, welches das Innere eines düsteren Tempels zeigt und von der Idee an so manches MORGANA LEFAY Cover erinnert – nur mangelte es damals meist an der richtigen Umsetzung. Leider konnte ich keine Information zum Künstler finden, doch eins ist klar: Dieses Cover schreit nach dem LP-Format.
WELCOME TO PLESHIWAR liefern mit „Apostasy” ein amtliches Gothic Death Metal Album im Stile der 90er Jahre ab und bedienen damit eine Hörerschaft, die den Meisterwerker einstiger Wegbereiter wie PARADISE LOST hinterhertrauern. Songwriting, Arrangements, Produktion und Aufmachungen greifen die düstere Atmosphäre des Genres perfekt auf. Letztlich reduziert sich meine Kritik vor allem auf den Aspekt Eingängigkeit, denn obwohl das Songwriting gut ist, bleibt nach den knapp 38 Minuten zu wenig beim Hörer hängen. Aber ein Debütalbum ist ja bekanntlich nicht aller Tage Abend, so dass man darauf hoffen darf, dass der Vierer aus Marburg zukünftig noch weiter an dieser Schraube stellt. Unterm Strich bleibt ein hörenswertes Debüt mit erstaunlichem Fingerspitzengefühl für die düsteren Künste des 90er Jahre Gothic Death Metal.
Kategorie
V.Ö.
09. November 2023
Label
Black Sunset/MDD
Spielzeit
37:40 min
Tracklist
1. Apostasy Pt.1
2. Sisyphean Task
(Le Mythe De Sisyphe)
3. Sorrow
4. Darkness Within Light
5. Praying Mantis
6. Apostasy Pt.2
Line Up
Sascha Kaiser – Vocals
Marco Gebert – Drums
Karsten Goebel – Guitars, Keyboards
Dan Krieger – Bass
Marco Gebert – Drums
Karsten Goebel – Guitars, Keyboards
Dan Krieger – Bass