Der Kollege Zwingelberg sagt immer, dass ich nicht so viel düstere Sachen hören soll. Normaler Weise mache ich dann genau das Gegenteil. Aber mit "Toxic" von YOURS TRULY kann ich endlich einmal seinen Rat befolgen.

Denn das australische Trio spielt sich mit alternativem Punk-Rock straight in my heart und feuert auf ihrem zweiten Longplayer ein wahrhaftiges Hit-Feuerwerk ab, das bei den Hörenden gekonnt alle dunklen Wolken, alle düsteren Gedanken und alle schwarzen Malereien zu verscheuchen vermag. Das muss man in diesen Zeiten erst einmal hinbekommen, sich den Optimismus und die Unbeschwertheit zu bewahren. Aber vielleicht ist die Musik ja auch ein wirkungsmächtiges Remedien gegen die Widrigkeiten dieser Welt, und zwar ganz ohne Nebenwirkungen. Da muss man nicht seine Apothekerin oder seinen Arzt fragen.

Obwohl YOURS TRULY natürlich ihren genuin eigen Sound haben, erinnert mich die Leidenschaft und Inbrunst der Songs doch bisweilen sehr an FLYLEAF bzw. LACEY STURM, die energiegeladene Dynamik und mitreißende Unbeschwertheit mitunter an die frühe AVRIL LAVIGNE. Jenseits von aller Fröhlichkeit finden sich immer wieder auch Spuren von Melancholie, Ärger, Zorn und Wut, so dass man das Album sehr gut als Ganzes hören kann, ohne dass es zu Ausfällen oder Längen kommt.

'Back 2 U' besticht durch seine punkige Ruppigkeit im Verein mit dem poppig-hymnischen Refrain und den nachdenklichen, sehnsuchtsvollen Momenten. 'Bloodshot Eyes' zieht einen mit seiner tiefgründig-rockigen Intensität in den Bann, in 'Call My Name' findet darüber hinaus ein höheres Maß an Wehmut Eingang, 'Let Go' kommt herrlich quirrlig daher und in 'Sour' wird sich noch einmal richtig ausgekotzt.

Fazit: Den australischen alternativen Punk Rockern von YOURS TRULY gelingt es auf ihrem Longplayer "Toxic" in eindrucksvoller Art und Weise, mit ihrem energiegeladen, mitreißenden, leidenschaftlichen und hymnischen Sound jedes Unwetter in strahlenden Sonnenschein umzuwandeln. Da ist der eigen Akku rucki-zucki wieder aufgeladen und die düstere Welt sieht gleich ganz anders aus. Mehr punk-rockiges Feuerwerk geht nicht!