Positive Aggressionen: Bernie und Mika von GODSLAVE im Interview
Von wegen böse Buben: Die saarländischen GODSLAVE spielen ihren Thrash Metal mit einer positiven Attitüde und einer ordentlichen Portion „Fuck You“. Doch tatsächlich stand die Band, die mit mit „Positive Agressive“ ein hervorragendes Album im Kasten hat, im letzten Jahr kurz vor dem Aus. Gitarrist Bernie und Basser Mika standen uns Rede und Antwort.
Von wegen böse Buben: Die saarländischen GODSLAVE spielen ihren Thrash Metal mit einer positiven Attitüde und einer ordentlichen Portion „Fuck You“. Doch tatsächlich stand die Band, die mit mit „Positive Agressive“ ein hervorragendes Album im Kasten hat, im letzten Jahr kurz vor dem Aus. Gitarrist Bernie und Basser Mika standen uns Rede und Antwort.
Neben GODSLAVE hat das Label Metalville auch gerade eine weitere deutsche Thrash Band von der Leine gelassen: ERADICATOR. Beworben werden die Alben der beiden Bands unter der Überschrift: „Thrash Metal für Herz und Hirn“. Da frage ich mich natürlich, welchen Part GODSLAVE da übernehmen. Das Herz oder das Hirn?
Mika: Hahaha, das nenn ich mal eine Steilvorlage, um den Jungs von ERADICATOR eins überzubraten! Aber nein, das ist tatsächlich unsere eigene Werbung und dementsprechend von uns zusammen mit ERADICATOR ausgedacht. Es war uns wichtig, darauf hinzuweisen, dass es sich hier nicht nur um Musik handelt, sondern dass noch viel mehr dahintersteckt, nämlich ein lyrisches Konzept.
Man kann bei der Musik einfach nur Spaß haben, aber genauso die Message aufnehmen und sich Gedanken drüber machen.
Wir, genau wie ERADICATOR, gehen sehr emotional an bestimmte Themen ran und wir, die „Thrash Metal Selbsthilfegruppe“, appellieren in unseren Songs auch daran, die Vernunft walten und sich nicht von schlechten Gefühlen übermannen zu lassen.
Da passt die Farbe Grün ja bestens zur „Thrash Metal Selbsthilfegruppe“, steht sie doch bekanntlich für die Hoffnung. Allerdings bedienen sich auch die New Yorker Urgesteine von OVERKILL dieser Farbe. Nicht die einzige Gemeinsamkeit, erinnert das GODSLAVE Logo, welches u.a. auf dem „Straight Fire“ Patch zu sehen ist, stark an das Skull-Logo von OVERKILL. Man möge es den Saarländern vergeben, denn immerhin weist auch ihr Sound deutliche Passagen zu Blitz & Co auf.
Bernie: Ich finde den Vergleich superspannend und verstehe ihn auch sehr gut, weil es eben nur wenige Bands gibt, die die Farbe Grün so konsequent mittragen. Allerdings muss ich den ein oder die andere vielleicht enttäuschen, wenn ich sage, dass OVERKILL für uns überhaupt keine Rolle spielen haha.
Also wir lieben die Band, das sei mal ganz klar gesagt, aber sie hat nicht mehr Einfluss auf uns und unsere Entwicklung als z.B. KREATOR oder TESTAMENT. Die Assoziation kommt mit der Farbe Grün und wir kommen super damit klar, wenn uns jemand mit OVERKILL vergleicht. Das ehrt uns sehr!
Kleine Anekdote: Vor ca. 10 Jahren haben wir Blitz mal kurz Backstage kennengelernt und wollten ein Bild mit ihm machen. Er hielt in diesem Moment einen Kuchen (frag mich nicht warum, haha) und auf unsere Frage meinte er in seiner unvergleichbaren Stimme „Yeah, if you could hold my cake…“ das war köstlich.
Doch nicht nur Farbe und Logo erinnern an OVERKILL. Die New Yorker haben nicht zuletzt durch ihren Song „Fuck You“ ihre Attitüde mehr als deutlich unterstrichen. Bei GODSLAVE geht es aber nicht nur ums Angepisst sein. Aggressionen in positive Wege leiten – darum geht es ja wohl bei „Positive Aggressive“. Das ist ja leichter gesagt als getan. Wie macht ihr das denn konkret?
Mika: Das ist tatsächlich leichter gesagt als getan. Da muss ich dir Recht geben. Tatsächlich war es bei uns ein langer Prozess, in dem wir uns selbst beobachtet haben, wie wir mit unterschiedlichen Situationen umgehen, einmal wir selbst als Personen und auch untereinander. In den letzten zwei Jahren ist so viel passiert, bei dem wir uns immer wieder fragen mussten, ob sich das alles noch lohnt. Dabei wurde aber klar, dass uns die Band, die Musik, das ganze Drumherum - auch wenn vieles davon im Moment fehlt, wie auf Tour zu gehen und Menschen zu treffen – so wichtig sind, dass man darum kämpfen muss. Also wohin mit der Wut und dem Frust? Entweder zerstören und verbrannte Erde hinterlassen oder eben die Energie nutzen, um etwas zu schaffen, das einen weiterbringt.
Im Booklet und in verschiedenen Interviews wurde bereits thematisiert, dass GODSLAVE an einem Punkt angelangt waren, an dem die Existenz der Band auf der Kippe stand. Man entschied sich jedoch dazu die Band fortzuführen. Das Ergebnis ist „Positive Aggressive“ und eine Welle wirklich positiver Reaktionen von Fans und Fachpresse. Das muss ja ein weiterer Motivationsschub gewesen sein.
Mika: Definitiv! Die Reaktionen bisher von den Fans und von der Presse waren wirklich großartig. Man hat ja selbst natürlich immer so ein Bauchgefühl, dass das, was man gerade geschaffen hat, gut sein könnte. Aber dieser Eindruck ist immer gefärbt und man wird gerne mal auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, hahaha! Aber die Reaktionen haben uns auf jeden Fall bestätigt, dass die Mühe sich gelohnt hat und wir den Weg weiterverfolgen sollten.
Wie bereits angedeutet was 2020 nicht unbedingt das beste Jahr für die Band und auch nicht für die Menschen in der Band. Welche Rolle spielte die Band denn letztlich dabei auch private Rückschläge zu überwinden?
Bernie: Das ist natürlich super individuell und da fällt es schwer, eine Aussage über die Jungs zu treffen. Was ich aber ganz klar sagen kann ist, dass die gemeinsame Zeit es ist, die uns ganz viel Kraft gibt. Wir haben uns nach der turbulenten Zeit 2020 Ende des Jahres zusammengesetzt und uns ganz offen ausgesprochen, so offen wie noch nie. Da kam einiges auf den Tisch.
Wir haben uns auch mal die Frage gestellt, warum wir das alles eigentlich machen. An der Stelle mein Tipp an alle Bands: MACHT DAS! Die einzelnen Bedürfnisse, die die Mitglieder sich mit der Band erfüllen, bildet die Grundlage für die Ziele der Band und da sollte es eine Gemeinsamkeit für alle geben. Was mich und sicher auch die anderen sehr berührt hat war, dass wir alle unabhängig voneinander eine Sache gemeinsam haben: die Zeit „on the road“ miteinander ist das, was um am meisten Kraft gibt.
Von daher kann ich nach ein paar Kurven deine Frage doch sehr einfach beantworten: Unter normalen Umständen ist die Band ein Quelle der Energie für uns. In schwierigen Zeiten entzieht sie viel Energie, aber unterm Strich bleibt mehr Grün als Rot (See what I did here? Haha).
Neben den Selbstheilungskräften und der puren Energie markiert „Positive Aggressive“ auch eine Weiterentwicklung in Sachen Gesang und Frontmann Thommy wurde dafür allenthalben gelobt. Eine Entwicklung die die Band selbst auch sieht? Und was hat es darüber hinaus für positive Entwicklungen gegeben?
Bernie: Also einmal ist das Manni, dessen zweites Album „Positive Aggressive“ ist. Er hat unseren Sound auf einen ganz anderen Level gebracht, weil er einfach ein unfassbar guter Gitarrist und Songwriter ist. Auch die Tatsache, dass Mika und Manni die Musik zum Großteil alleine geschrieben haben und beide sehr melodisch schreiben, hat dem Album das Gesicht gegeben, dass es jetzt hat.
Thommy entwickelt sich insbesondere dadurch weiter, in dem er Gesangslinien bekommt (dieses Mal hauptsächlich von mir geschrieben), die ihn sehr fordern. Bei „Positive Aggressive“ waren die sehr melodisch, passend zur Musik und da musste er abliefern, hehe
Aber nicht nur Thommy musste ordentlich ackern, denn trotz Labelunterstützung von METALVILLE legt die Band bei vielen Dingen selbst Hand an, bspw. im eigenen Webshop. Wer dort bestellt, bekommt nicht nur gute Preise, sondern auch gleich noch eine handschriftliche Grußbotschaft von der Band ins Paket gelegt. Wie wichtig ist es euch, bestimmte Dinge nicht komplett aus der Hand zu geben?
Mika: Das ist für uns enorm wichtig. Wir haben bei vielen Dingen über die Jahre unseren eigenen Stil entwickelt, wie zum Beispiel die persönlichen Grußbotschaften bei unseren Shopbestellungen. Auch wenn wir jetzt in der glücklichen Position sind, dass Metalville uns bei vielen wichtigen Themen unterstützen und uns Arbeit abnehmen, arbeiten wir dennoch sehr eng zusammen und stimmen alles miteinander ab. Ich glaube, das ist auch ein Punkt, den Metalville an uns geschätzt haben, als sie uns die Zusammenarbeit angeboten hatten, dass wir eben versuchen, unser Tempo und unsere Energie beizubehalten. Auch wenn Bernie und ich da etwas als Kontrollfreaks und ungeduldig rüberkommen und unserem Labelmanager gerne mal auf den Sack gehen, hahaha!
Doch der Aufwand scheint sich zu lohnen, denn die LP Version des Albums ist zumindest im Shop bereits recht schnell vergriffen gewesen und wird nun nachgepresst. Wie überraschend war das für euch?
Mika: Das war der totale Hammer. Und nicht nur in unserem Shop, sondern generell die erste Pressung. Wir saßen da abends zufällig mit der Band in einem Zoom-Meeting und haben unter anderem besprochen, dass wir für den Shop nochmal einen Schwung LPs nachbestellen müssen. Also habe ich parallel Thorsten, unseren Labelmanager angeschrieben, ob sie uns nochmal LPs schicken können. Noch während wir also weiter am Reden sind, kommt von ihm eine Antwort im Stile von „Öhm, eigentlich gerne, wir haben da nur ein Problem: Wir haben nix mehr auf Lager und im Handel ist da wohl auch nicht mehr viel vorrätig. Wir müssen dringend nachpressen lassen!“
Ich habe das direkt den anderen vorgelesen und die Reaktionen waren dementsprechend. Bernie hatte sogar dermaßen Gesichtsentgleisung, dass Manni zum Glück einen Screenshot gemacht hatte, den wir auch prompt einen Tag später gepostet hatten, hehehe! War super!
Bernie: Das war ein krasser, wunderschöner Moment! Es ist ja erst unsere zweite LP und dann geht das so ab, der völlige Wahnsinn! Wir haben bisher selbst keine LP gemacht nach „In Hell“, weil Vinylpressungen immer schwieriger werden, grade für kleine Bands, es kostet wahninnig viel und die Vorlaufzeiten sind nicht von dieser Welt, mehrere Monate! Wir sind sehr froh, dass wir durch die Zusammenarbeit mit Metalville jetzt endlich wieder eine LP haben und auch bald wieder Exemplare davon verschicken können 😊
Neben GODSLAVE hat das Label Metalville auch gerade eine weitere deutsche Thrash Band von der Leine gelassen: ERADICATOR. Beworben werden die Alben der beiden Bands unter der Überschrift: „Thrash Metal für Herz und Hirn“. Da frage ich mich natürlich, welchen Part GODSLAVE da übernehmen. Das Herz oder das Hirn?
Mika: Hahaha, das nenn ich mal eine Steilvorlage, um den Jungs von ERADICATOR eins überzubraten! Aber nein, das ist tatsächlich unsere eigene Werbung und dementsprechend von uns zusammen mit ERADICATOR ausgedacht. Es war uns wichtig, darauf hinzuweisen, dass es sich hier nicht nur um Musik handelt, sondern dass noch viel mehr dahintersteckt, nämlich ein lyrisches Konzept.
Man kann bei der Musik einfach nur Spaß haben, aber genauso die Message aufnehmen und sich Gedanken drüber machen.
Wir, genau wie ERADICATOR, gehen sehr emotional an bestimmte Themen ran und wir, die „Thrash Metal Selbsthilfegruppe“, appellieren in unseren Songs auch daran, die Vernunft walten und sich nicht von schlechten Gefühlen übermannen zu lassen.
Da passt die Farbe Grün ja bestens zur „Thrash Metal Selbsthilfegruppe“, steht sie doch bekanntlich für die Hoffnung. Allerdings bedienen sich auch die New Yorker Urgesteine von OVERKILL dieser Farbe. Nicht die einzige Gemeinsamkeit, erinnert das GODSLAVE Logo, welches u.a. auf dem „Straight Fire“ Patch zu sehen ist, stark an das Skull-Logo von OVERKILL. Man möge es den Saarländern vergeben, denn immerhin weist auch ihr Sound deutliche Passagen zu Blitz & Co auf.
Bernie: Ich finde den Vergleich superspannend und verstehe ihn auch sehr gut, weil es eben nur wenige Bands gibt, die die Farbe Grün so konsequent mittragen. Allerdings muss ich den ein oder die andere vielleicht enttäuschen, wenn ich sage, dass OVERKILL für uns überhaupt keine Rolle spielen haha.
Also wir lieben die Band, das sei mal ganz klar gesagt, aber sie hat nicht mehr Einfluss auf uns und unsere Entwicklung als z.B. KREATOR oder TESTAMENT. Die Assoziation kommt mit der Farbe Grün und wir kommen super damit klar, wenn uns jemand mit OVERKILL vergleicht. Das ehrt uns sehr!
Kleine Anekdote: Vor ca. 10 Jahren haben wir Blitz mal kurz Backstage kennengelernt und wollten ein Bild mit ihm machen. Er hielt in diesem Moment einen Kuchen (frag mich nicht warum, haha) und auf unsere Frage meinte er in seiner unvergleichbaren Stimme „Yeah, if you could hold my cake…“ das war köstlich.
Doch nicht nur Farbe und Logo erinnern an OVERKILL. Die New Yorker haben nicht zuletzt durch ihren Song „Fuck You“ ihre Attitüde mehr als deutlich unterstrichen. Bei GODSLAVE geht es aber nicht nur ums Angepisst sein. Aggressionen in positive Wege leiten – darum geht es ja wohl bei „Positive Aggressive“. Das ist ja leichter gesagt als getan. Wie macht ihr das denn konkret?
Mika: Das ist tatsächlich leichter gesagt als getan. Da muss ich dir Recht geben. Tatsächlich war es bei uns ein langer Prozess, in dem wir uns selbst beobachtet haben, wie wir mit unterschiedlichen Situationen umgehen, einmal wir selbst als Personen und auch untereinander. In den letzten zwei Jahren ist so viel passiert, bei dem wir uns immer wieder fragen mussten, ob sich das alles noch lohnt. Dabei wurde aber klar, dass uns die Band, die Musik, das ganze Drumherum - auch wenn vieles davon im Moment fehlt, wie auf Tour zu gehen und Menschen zu treffen – so wichtig sind, dass man darum kämpfen muss. Also wohin mit der Wut und dem Frust? Entweder zerstören und verbrannte Erde hinterlassen oder eben die Energie nutzen, um etwas zu schaffen, das einen weiterbringt.
Im Booklet und in verschiedenen Interviews wurde bereits thematisiert, dass GODSLAVE an einem Punkt angelangt waren, an dem die Existenz der Band auf der Kippe stand. Man entschied sich jedoch dazu die Band fortzuführen. Das Ergebnis ist „Positive Aggressive“ und eine Welle wirklich positiver Reaktionen von Fans und Fachpresse. Das muss ja ein weiterer Motivationsschub gewesen sein.
Mika: Definitiv! Die Reaktionen bisher von den Fans und von der Presse waren wirklich großartig. Man hat ja selbst natürlich immer so ein Bauchgefühl, dass das, was man gerade geschaffen hat, gut sein könnte. Aber dieser Eindruck ist immer gefärbt und man wird gerne mal auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, hahaha! Aber die Reaktionen haben uns auf jeden Fall bestätigt, dass die Mühe sich gelohnt hat und wir den Weg weiterverfolgen sollten.
Wie bereits angedeutet was 2020 nicht unbedingt das beste Jahr für die Band und auch nicht für die Menschen in der Band. Welche Rolle spielte die Band denn letztlich dabei auch private Rückschläge zu überwinden?
Bernie: Das ist natürlich super individuell und da fällt es schwer, eine Aussage über die Jungs zu treffen. Was ich aber ganz klar sagen kann ist, dass die gemeinsame Zeit es ist, die uns ganz viel Kraft gibt. Wir haben uns nach der turbulenten Zeit 2020 Ende des Jahres zusammengesetzt und uns ganz offen ausgesprochen, so offen wie noch nie. Da kam einiges auf den Tisch.
Wir haben uns auch mal die Frage gestellt, warum wir das alles eigentlich machen. An der Stelle mein Tipp an alle Bands: MACHT DAS! Die einzelnen Bedürfnisse, die die Mitglieder sich mit der Band erfüllen, bildet die Grundlage für die Ziele der Band und da sollte es eine Gemeinsamkeit für alle geben. Was mich und sicher auch die anderen sehr berührt hat war, dass wir alle unabhängig voneinander eine Sache gemeinsam haben: die Zeit „on the road“ miteinander ist das, was um am meisten Kraft gibt.
Von daher kann ich nach ein paar Kurven deine Frage doch sehr einfach beantworten: Unter normalen Umständen ist die Band ein Quelle der Energie für uns. In schwierigen Zeiten entzieht sie viel Energie, aber unterm Strich bleibt mehr Grün als Rot (See what I did here? Haha).
Neben den Selbstheilungskräften und der puren Energie markiert „Positive Aggressive“ auch eine Weiterentwicklung in Sachen Gesang und Frontmann Thommy wurde dafür allenthalben gelobt. Eine Entwicklung die die Band selbst auch sieht? Und was hat es darüber hinaus für positive Entwicklungen gegeben?
Bernie: Also einmal ist das Manni, dessen zweites Album „Positive Aggressive“ ist. Er hat unseren Sound auf einen ganz anderen Level gebracht, weil er einfach ein unfassbar guter Gitarrist und Songwriter ist. Auch die Tatsache, dass Mika und Manni die Musik zum Großteil alleine geschrieben haben und beide sehr melodisch schreiben, hat dem Album das Gesicht gegeben, dass es jetzt hat.
Thommy entwickelt sich insbesondere dadurch weiter, in dem er Gesangslinien bekommt (dieses Mal hauptsächlich von mir geschrieben), die ihn sehr fordern. Bei „Positive Aggressive“ waren die sehr melodisch, passend zur Musik und da musste er abliefern, hehe
Aber nicht nur Thommy musste ordentlich ackern, denn trotz Labelunterstützung von METALVILLE legt die Band bei vielen Dingen selbst Hand an, bspw. im eigenen Webshop. Wer dort bestellt, bekommt nicht nur gute Preise, sondern auch gleich noch eine handschriftliche Grußbotschaft von der Band ins Paket gelegt. Wie wichtig ist es euch, bestimmte Dinge nicht komplett aus der Hand zu geben?
Mika: Das ist für uns enorm wichtig. Wir haben bei vielen Dingen über die Jahre unseren eigenen Stil entwickelt, wie zum Beispiel die persönlichen Grußbotschaften bei unseren Shopbestellungen. Auch wenn wir jetzt in der glücklichen Position sind, dass Metalville uns bei vielen wichtigen Themen unterstützen und uns Arbeit abnehmen, arbeiten wir dennoch sehr eng zusammen und stimmen alles miteinander ab. Ich glaube, das ist auch ein Punkt, den Metalville an uns geschätzt haben, als sie uns die Zusammenarbeit angeboten hatten, dass wir eben versuchen, unser Tempo und unsere Energie beizubehalten. Auch wenn Bernie und ich da etwas als Kontrollfreaks und ungeduldig rüberkommen und unserem Labelmanager gerne mal auf den Sack gehen, hahaha!
Doch der Aufwand scheint sich zu lohnen, denn die LP Version des Albums ist zumindest im Shop bereits recht schnell vergriffen gewesen und wird nun nachgepresst. Wie überraschend war das für euch?
Mika: Das war der totale Hammer. Und nicht nur in unserem Shop, sondern generell die erste Pressung. Wir saßen da abends zufällig mit der Band in einem Zoom-Meeting und haben unter anderem besprochen, dass wir für den Shop nochmal einen Schwung LPs nachbestellen müssen. Also habe ich parallel Thorsten, unseren Labelmanager angeschrieben, ob sie uns nochmal LPs schicken können. Noch während wir also weiter am Reden sind, kommt von ihm eine Antwort im Stile von „Öhm, eigentlich gerne, wir haben da nur ein Problem: Wir haben nix mehr auf Lager und im Handel ist da wohl auch nicht mehr viel vorrätig. Wir müssen dringend nachpressen lassen!“
Ich habe das direkt den anderen vorgelesen und die Reaktionen waren dementsprechend. Bernie hatte sogar dermaßen Gesichtsentgleisung, dass Manni zum Glück einen Screenshot gemacht hatte, den wir auch prompt einen Tag später gepostet hatten, hehehe! War super!
Bernie: Das war ein krasser, wunderschöner Moment! Es ist ja erst unsere zweite LP und dann geht das so ab, der völlige Wahnsinn! Wir haben bisher selbst keine LP gemacht nach „In Hell“, weil Vinylpressungen immer schwieriger werden, grade für kleine Bands, es kostet wahninnig viel und die Vorlaufzeiten sind nicht von dieser Welt, mehrere Monate! Wir sind sehr froh, dass wir durch die Zusammenarbeit mit Metalville jetzt endlich wieder eine LP haben und auch bald wieder Exemplare davon verschicken können 😊
Bild Copyright:
Infos
-
Erstellt am
30. August 2021 -
Line Up
Thomas "Thommy" Pickard (Vocals)
Bernhard "Bernie" Lorig (Guitar)
Manuel "Manni" Zewe (Guitar)
Michael "Mika" Koch (Bass)
Tobias Huwig (Drums) -
Redakteur
Thorsten Zwingelberg -
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