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Festival-Feeling in Hamburg. Schon wenn man an diesem Montagabend die Große Freiheit entlang schlendert, fallen einem immer mehr schwarz gekleidete Gestalten auf. Die einen zieht es in die Große Freiheit 36 zu Arch Enemy, während die anderen ein paar Meter weiter gehen und sich zu CRADLE OF FILTH und MOONSPELL im Grünspan einfinden.

 

Ich komme um 20 Uhr gerade rechtzeitig an, denn MOONSPELL stehen schon auf der Bühne. Im Mittelpunkt des Sets steht das neue Album "1755", das von einem großen Erdbeben in Lissabon erzählt. Dazu passt Fernando Ribeiros Stimme mit ihrer Dramatik perfekt. Die meisten Parts haben gegrowlte Vocals und gerade hier der Mann heute mächtig bei Stimme. Seine Mitmusiker sorgen bei gutem Sound für den passenden musikalischen Teppich. Doch bei aller Klasse der neuen Nummern, bekommen die alten Klassiker wie "Opium", "Alma Mater" oder das abschließende "Full Moon Madness" die besten Reaktionen. Guter Opener!

Nach einer halben Stunde Umbau ertönt das Intro und CRADLE OF FILTH steigen mit "Gilded Cunt" in ihr gut anderthalbstündiges Set ein. Es ist locker 15 Jahre her, dass ich die Truppe mal live gesehen habe und sie waren mir nicht gerade als erstklassige Liveband in Erinnerung. Das ist heute anders. Der Donald Duck des Black Metal, Dani Filth, hat mächtig Laune, hüpft rum und scheint einigermaßen unter Adrenalin zu stehen. Auch anspruchsvollste Gesangspassagen zwischen Kreischen und Growlen meistert er super und ich wundere mich, wie man sich soviel Text merken kann. Sein Gegenpart ist die Elfe am Keyboard, die fast alle weiblichen Gesangsspuren übernimmt und dabei auch eine gute Figur macht. Auch die tschechischen Mitmusiker an den Instrumenten lassen sich nicht lumpen, posen und spielen astrein. Drei Songs vom neuen "Cryptoriana" werden eingestreut, wovon mir "Heartbreak And Seance" am besten gefällt. Ansonsten gibt es von "Dusk And Her Embrace" über "Beneath The Howling Stars" bis "Her Ghost In The Fog" ein ordentliches Best-Of Feuerwerk.Einige Leute schauen etwas irritiert, als CRADLE OF FILTH schon nach einer Stunde von der Bühne gehen, doch mit einem über halbstündigen Zugabenblock kommt man auf eine ordentliche Gesamtspielzeit. Danach reicht es auch erstmal mit Gekreische und ich genieße die Ruhe auf den leergefegten Hamburger Straßen. Trotzdem: Cooles Konzert!

Ort

Hamburg - Grünspan

Kategorie

Setlist

1. Gilded Cunt

2. Beneath The Howling Stars

3. Blackest Magick In Practice

4. Heartbreak And Seance

5. Bathory Area

6. Dusk And Her Embrace

7. The Death Of Love

8. You Will Know The Lion By His Claw

9. The Promise Of Fever

10. Achingly Beautiful

11. Nymphetamine

12. Her Ghost In The Fog

13. Born In A Burial Ground

Spielzeit

| Eric Ossowski | Konzerte

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