Es gab mal eine Zeit, da erschien das Twilight Magazin regelmäßig als Print-Ausgabe, der Verfasser dieser Zeilen hatte noch den Fokus auf das aktive Musiker- und Veranstalter-Lotterleben gelegt und war Freund, ja sogar Abonnnent einer weitgehend klischeefreien Untergrund-Gazette namens ETERNITY. Die Jahre verstrichen, während die Musikszene in den Nullerjahren diversen Umbrüchen ausgesetzt war, das Twilight schaffte den Sprung aus dem Print ins Online-Zeitalter, der talentarme Musiker schulte zum nicht minder talentierten Schreiber um und das "Underground Music Zine Since 1995" verschwand irgendwie in der Versenkung...
Allenfalls hatte ich mal mitbekommen, dass es eine Reaktivierung des Namens in den Weiten des weltweiten Netzes gegeben haben sollte, aber so richtig weiter verfolgt hatte ich das dann nicht. Ebenso hatte ich nicht mitbekommen, dass es dann nach meiner persönlich letzten Ausgabe #21 irgendwann tatsächlich noch einen Nachzügler gegeben hatte.
Umso erfreuter war ich über die Nachricht von Herausgeberin Katja, die uns nicht nur über die Wiederauferstehung des ETERNITY MAGAZIN´s informierte, sondern postwendend ein Rezensions-Exemplar auf die Reise schickte.
Zwölf Jahre nach Erscheinen der letzten Ausgabe und für mich persönlich 16 Jahre nach meiner letzten georderten Ausgabe #21 fühlt es sich tatsächlich ein wenig so an, als sei die Zeit stehen geblieben und das meine ich ausschließlich in einem positiven Kontext, wenn auch in oder trotz eines nostalgischen. Mit runderneuertem Team machen Katja Kruzewitz & Co. genau da weiter, wo sie ihr metallisches Schreibwerk seinerzeit unterbrochen haben. Interviews, Rezensionen, Live-Berichte, Kolumnen von Fans für Fans. Während das Frontcover die aktuellen Helden von Revel In Flesh ziehrt, trifft man im Inneren mit Night In Gales nicht nur auf alte Bekannte des Magazins, sondern in gewisser Weise auch auf deren Wegbereiter. Quer durch die Metal-Welt werden darüber hinaus u. a. Fornhem, Requiem, Darkened Nocturn Slaughtercult, Malignant Tumour, Traitor oder aber Mathias "Vreth" Lillmans von Finntroll zum Gespräch gebeten. Nach wie vor gibt es auch eine ausführliche Presseschau von derzeit relevanten Fanzines. Auch eine Bücherecke hat es in die aktuelle Ausgabe geschafft. Zu meiner Freude ist man zum A5-Format zurück gekehrt, während das klassische Layout überlebt hat. Warum daran auch etwas ändern, wenn es funktioniert und nahezu zeitlos ist. Verschweigen will ich natürlich auch nicht die ausgewählten Tonträger-Rezensionen, die es vom Online-Mag auch in die Print-Ausgabe geschafft haben. Kult ist nach wie vor die Kolumne vom fast vergessenen Maik Godau über "Götter, Gräber und Gelehrte", Kult ist auch jetzt schon das ETERNITY-Kreuzworträtsel. ´Ne CD gibt´s heuer nicht mehr, dafür gibt es mittlerweile den Podcast, über den man auf der Homepage des ETERNITY-Onlinemagazins regelmäßig neue Underground-Bands antesten kann. Hierzu können sich interessierte Formationen gerne zur Teilnahme melden, sofern sie nicht Mitglied der GEMA sind.
Alles in allem ein kurzweiliges Lesevergnügen auf rund 70 Seiten ohne Werbung (!) für schmale 5 Euro inkl. Versand innerhalb Deutschland, erhältlich über www.eternitymagazin.de. In diesem Sinne, willkommen zurück und bitte lasst mich keine weiteren 12 oder 16 Jahre auf die nächste Ausgabe warten!