Den Anfang macht die 90minütige Dokumentation über die Anfänge der Band bis zum heutigen Tag. In Zeiten der Casting Shows ist es schön zu sehen, wie eine Band sich über Jahre mit harter Arbeit ihre Anerkennung erarbeitet hat. In Zeiten von Arsch-Bohlen scheint es ja out, erst beschwerliche Touren zu fahren, ehe eine Platte oder ein Video in Sicht sind.
In der Doku wird die Philosophie der Jungs deutlich, sich die Sporen zu verdienen. Auf diese Weise kann die Band wachsen, ohne abzuheben. Im Gegenteil, die Jungs sind mit der Zeit eher bodenständiger geworden. en, wie eine BAnd stimmung auf.
andere Bands
DANKO JONES ist eine der wenigen Bands, die ihren ganz eigenen Stil gefunden hat. Das gilt für Musik und Optik. Dass dies nicht vom Himmel gefallen ist, zeigen die Anfangstage, in denen der Sound ein anderer war und Danko auch mal mit Motorradhelm und Anzug auf der Bühne stand. Klar wird sogar innerhalb einzelner Songs wie ´Lovercall´, dass die Band das Tempo mit der Zeit gedrosselt hat. Wer die Hintergründe zum Drummerverschleiß erfahren will, wird Erklärungen bekommen. Angenehm ist, dass die Danko und CJ nie schmutzige Wäsche waschen.
Es ist bekannt, dass die Jungs selber große Musikliebhaber sind und so freuen sie sich wie die Schneekönige, als sie für Ozzy, die Rolling Stones oder Guns ´n´Roses eröffnen dürfen.
Danko und CJ schildern diese Meilensteine der Bandentwicklung. Was mir fehlt, sind die Kleinigkeiten, die DANKO JONES ausgezeichnet haben. Sicher ist es klasse vor den Stones zu eröffnen, aber es sagt genau so viel über die Band eine Split mit Peter Pan Speedrock und Gluecifer rauszubringen. Leider fallen diese „kleineren“ Dinge unter den Tisch und wer Interviews mit der Band gelesen hat, erfährt nicht so viel Neues. Insgesamt ist mir die Doku zu seriös. Mit witzigen Szenen, wie sie kurz im Abspann zu sehen sind oder Kommentaren von Fans oder anderen Musikern hätte sie kurzweiliger sein können. Es geht hier ja nicht um eine wissenschaftliche Rückschau.
Vielleicht liegt es daran, dass ich nicht der Cineast vor dem Herrn bin, dass ich dem exklusiv auf dieser DVD erhältlichen Kurzfilm nicht viel abgewinnen kann. Die Story geht so und mit Lemmy und Elijah „Frodo“ Wood hat Danko es mal wieder geschafft, ordentlich Prominenz einzubinden. Viele Szenen sind aber schon aus der Video Trilogie bekannt, die zu ´Full Of Regret´, ´Had Enough´ und ´I Think Band Thoughts´ gedreht wurde. Der Streifen ist sehr professionell gemacht, einige Einstellungen sind mir aber zu klischeehaft. Da merkt man dann doch, dass Danko das Filmstudium abgebrochen hat.
Bei den Liveaufnahmen handelt es sich nicht um den Mitschnitt eines gesamten Gigs, sondern um eine Zusammenstellung aus unterschiedlichen Phasen der Band. Die ersten Videos sind sehr sehenswert, auch wenn der Ton eigener Aufnahmen von Gigs der Anfangstage natürlich zu wünschen übrig lässt. Auch wenn eine DVD nie die Stimmung auf einem Gig einfangen kann, wird doch klar, dass DANKO JONES live eine Macht sind. Die Band spult nie ihr Programm runter, sondern geht immer auf das Publikum und andere Bands ein, mit denen sie die Bühne teilen. Da die Aufnahmen fast chronologisch sind, wird deutlich, wie die Menge der Fans kontinuierlich steigt. Da die letzten Songs alle vom Gig in Wacken 2011 stammen, kommt dann zum Ende doch noch etwas Konzertstimmung auf.
Zum Abschluss gibt es dann noch alle 19 Videos, die die Band gedreht hat. Auch hier sind die Anfangstage amüsant, in denen Danko in gelbem Hemd rumläuft. Das sieht doch sehr nach 80ern aus. Bereits das erste Video zeigt, dass die Band sich wirklich Gedanken um die Videos macht und diese gern in eine Story einbaut. Sicher gibt es auch typische Musikvideos, doch die sind in der Minderzahl und auch hier wird durch besondere Einstellungen und Effekte die Liebe zum Detail sichtbar. Auch in Zeiten von Youtube ist es schön, die Clips mit auf der DVD zu haben. So kann man sie hintereinander und in guter Bild- und Tonqualität sehen und hören. Leider wurde die Lautstärke der Songs nicht 100%ig angeglichen, was in Zeiten der Fernbedienung aber nicht sehr ins Gewicht fällt.
Auch wenn die Doku etwas kurzweiliger sein könnte und Untertitel bei Doku und Film fehlen, ist ´Bring On The Mountain´ insgesamt nicht nur für Fans sehenswert.