Seit 1998 gehören NOCTE OBDUCTA zu den beständigtsten, veröffentlichungsfreudigsten, vor allem aber wandelbarsten Schwarzmetall-Kapellen aus deutschen Gefilden. Vom klassischen atmosphärischen Black Metal, wie er sich ab Mitte der Neunziger entwickelte über die vollständige Dekonstruktion der metallischen Wurzeln (“Sequenzen einer Wanderung” - 2008) bis hin zu puristischem Primitivismus (“Schwarzmetall” 2001) haben die Mainzer sich mit Authenzität, musikalischer Beharrlichkeit, ihrem Gespür für den Umgang mit der deutschen Sprache, (Selbst-)Ironie und einer ordentlichen “FYA”-Attitüde im Underground etabliert. Auch wenn man oft unter dem Radar der breiten Öffentlichkeit im abgestorbenen Unterholz verharrte, kroch oder randalierte.
Nach 13 Alben, einer Single und einer EP muss man niemandem mehr etwas beweisen, geschweige denn, sich irgendwo oder bei irgendwem anbiedern. Insofern zeigen sich NOCTE OBDUCTA zum Nikolaus-Tag 2024 auf der aktuellen EP “Hammergeddon – Die Katakomben betritt man nicht allein” musikalisch in all ihren Facetten und abwechslungsreich wie gewohnt.
Der Opener und Titeltrack vereint rasenden Black Metal mit groovigem Rock `N´ Roll, eine Mischung, die im sich anschließenden “Schorm” auf die Spitze getrieben wird. “Blut, Bier und Dunkelheit” ist der perfekte Soundtrack, um allen artigen Menschen in der Nikolaus-Nacht mal dezent in die frisch geputzten Stiefel zu pissen. “Faustphisto” beginnt ebenfalls mit Rotzrock-Attitüde, wendet sich im Verlauf des Songs hin zu den Ursprüngen des atmosphärischen Hochgeschwindigkeits-Black Metal, während das Mini-Album danach “Auf (den langen) wortlosen Fluren”, bei dem die Band ihre Ambient- und Elektronika-Einflüsse offenbart und durch die Bildsequenzen, derer die schieden, wandert, dem Finale entgegenstrebt.
Gnade dem Nikolaus Gott, sollte er 2024 nicht “Hammergeddon 666 – Die Katakomben betritt man nicht allein” im Gepäck haben!
Nocte Obducta - Hammergeddon _ Official Video: