Dazu tragen dann in gewohnter Manier die Brutalität der Riffs, die Infernalität der düsteren Shouts, der treibende Charakter der Drums bei, ohne dass auf das richtige Maß an melodischer Eingängigkleit verzichtet wird. Bestes Beispiel dafür ist der Knaller 'We Walk Alone', der zudem noch aufgrund seiner Groovigkeit, Rotzigkeit und Vielseitigkeit zu überzeugen weiß.

Im ersten Moment klingt das so, als hätte sich im Vergleich zu den Vorgängeralben wenig geändert. Und die ersten Kritiker werden jetzt wahrscheinlich gleich wieder in ihr „Im Westen“ nichts Neues-Lamento verfallen. Aber das trifft nicht zu, denn die Explosivität und die Spannung der Tracks ist massiv gesteigert worden, was zum einen an dem Mehr an melodischen Shouts liegt, zum anderen an einer Steigerung der gittarrigen Aggressivität.

Dadurch entsteht eine ungemeine Tiefgründigkeit, Dichte und Intensität, der sich niemand entziehen kann. Man höre nur das im Vergleich zu den anderen Liedern etwas „besinnlichere“ 'brOken', das eine ungeahnte melodisch-melancholische Hymnik entwickelt, unter anderem durch die choralen Gesänge.

Eine wahrhaftes düsteres Brutalo-Monster mit stadiontauglichem Refrain ist 'For We Are Forever' geworden. Ein Weltklasse-Song, der eindrucksvoll das Potenzial und das Können von CALIBAN unter Beweis stellt. Gleiches gilt für 'Inferno', das einen auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle mitnimmt. Da die Liste der geilen und erwähnenswerten Songs hier den Rahmen sprengen würde, sei auf die Tracklist verwiesen. Denn es gibt wirklich keinen Ausfall!

Fazit: Es ist schon erstaunlich, wie es den Mannen von CALIBAN gelingt, ein Hammer-Album nach dem anderen abzuliefern. Mit „Gravity“ konnten sie die Intensivität ihrer Songs sogar noch steigern, unter anderem durch an höheres Maß an gitarriger Brutalität im Verein mit einem Mehr an melodischen Shouts und mit der obligatorischen Düsternis. Mit Sicherheit jetzt schon eines der besten Alben des Jahres!