Natürlich frönen die fünf Mannen, die das sturmfest und erdverwachsene Osnabrück als ihre Heimatstadt angeben, nach wie vor der schwedischen Machart des Death Metal, der vom ersten bis zum letzten Ton des Album geradezu gelebt und zelebriert wird. Dementsprechend treffen auch auf diesem Langeisen brachiale Brutalität, schwindelerregendes Tempo auf düstere, melodische Infernalität, natürlich bei jedem Song in unterschiedlicher Intensität und Ausprägung.
Im Vergleich zum Vorgänger „Crypts Of The Unrotten“ fällt zunächst ein Mehr an riffiger Brachialität auf (The Saviour's Tomb'), die phasenweise gefühlt in die Gefilde des technisch, brutalen Todesmetal aufsteigen, ohne allerdings in einem monotenen, eintönigen Geknüppel zu enden. Vielmehr werden die schwindelerregenden und den Sound unerbittlich und erbarmungslos vor sich herpeitschenden Blastbeats und die damit schritthaltenden Riffs immer wieder durch entschleunigtere melodiöse Parts geerdet. Im Titeltrack 'Worship The Grave' verbreiten diese zusätzlich noch ein Gefühl der schwebenden Leichtigkeit, in 'Ashes' durch düstere Emotionalität sowie 'On Trails Of Death' durch gekonnte Groovigkeit.
Das überaus versöhnliches anmutende und kurze instrumentale Stück 'Prayer For The Dawn' leitet dann zu 'Cult of The Fading Light' über, das sich phasenweise von der death-metallischen Düsternis verabschiedet, um sich stattdessen in fast schon frohgemuter Dynamik zu ergehen, bisweilen in Form klassisch-metallisch anmutender Gitarrensoli. Ähnliches gilt für 'Through Nameless Ages'.
Das quirrlige 'Outsourcing The Brain' kann durch seine Vielfältigkeit punkten, während 'Enwrapped In Guts' auf jeden Fall mehr Punkte auf der Düster-Skala erreicht und 'The Sky Is Empty' der nach eigenen Angaben melodischste Track der Bandgeschichte ein wahres musikalisches Kleinod ist und zugleich ein mehr als würdiger Herausschmeißer!
Fazit: Die Osnabrücker haben sich auf ihrem nunmehr dritten Longplayer weiterentwickelt und nicht einfach nur ihr herausragendes Album „Crypts Of The Unrotten“ kopiert. Das ist aller Ehren wert, vermögen sie es doch, so ihrem vom Schwedentod inspirierten Death Metal eine erfrischende, dynamische und belebende Komponente hinzuzufügen. Allerdings geht das auf Kosten der infernalen Düsternis.
Kategorie
V.Ö.
Label
Spielzeit
Tracklist
Line Up
Tomasz W. - Vocals
Olli K. - Guitar
Lukas K. - Guitar
Christian W. - Bass
Christian T. - Drums